- am 30.08.2010
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- in der Kategorie S-Bahn
Tag der offenen Tür bei der S-Bahn 2010
Im Rahmen des 100. Jubiläums der S-Bahn in Hamburg wurde im Jahr 2007 erstmals ein derartig gestaltetes Programm angeboten. Das Betriebswerk in Ohlsdorf öffnete seine Pforten und man konnte sich die einzelnen Bereiche des Werks ansehen. Zwei Stunden bevor befuhr eine bunt gemischte Fahrzeugparade die Strecke zwischen Ohlsdorf und Poppenbüttel.
Dieses Jahr ging es weniger spektakulär, aber nichts desto trotz abwechslungsreich zu.
Am Sonnabend organisierte der Verein Historische S-Bahn Hamburg e.V. einen annähernd zweistündig getakteten Dampfbetrieb auf der Strecke Blankenese – Wedel. Bis vor gut 60 Jahren war war dies der Alltag auf dieser Strecke, sie war auch das letzte Teilstück der Kernlinie der S-Bahn – die heutige S1 – welches nach der sonstigen Elektrifizierung der Strecke mit Dampfwendezügen betrieben wurde. Die Elektrifizierung erfolgte dann etappenweise von 1950 bis 1954.
Gezogen wurden die Züge von der lange Zeit ältesten betriebsfähig erhaltenen Lok Deutschlands. Die preußische T9², 1898 von der Elsässischen Maschinenfabrik Graffenstaden gebaut, trägt seit 1939 die Nummer 91 134. Sie befindet sich im Besitz des Vereins Mecklenburgische Eisenbahnfreunde Schwerin e.V. und wird auch von ihm betreut. Im Schlepp hatte sie die gelbe DB Ost-V100 203 308 (Netz Instandhaltung).
Gegen ein Entgelt konnte man sich so zwischen Blankenese und Wedel befördern lassen. Ein Zwischenhalt wurde jeweils in Sülldorf eingelegt.
Am Sonntag fand dann der Tag der offenen Tür bei der S-Bahn statt. Auch dieses Jahr gab es eine Fahrzeugparade zwischen 10 und 11 Uhr auf der Strecke Ohlsdorf – Poppenbüttel, für die abermals sogar der reguläre Verkehr unterbrochen und ein Schienenersatzverkehr (SEV) – gefahren von der AUTOKRAFT – eingerichtet wurde.
Die Parade startete mit dem von den beiden Köfs III des Werks Ohlsdorf eskortierten ET 99 1624 – dem ältesten existierenden Hamburger S-Bahn-Fahrzeug. Das Fahrzeug wird seit Jahren vom Besitzer, dem Verein Verein Verkehrsamateure und Museumsbahn e. V., grundlegend aufgearbeitet. Gefolgt wurde das Trio von der ältesten betriebsfähigen S-Bahn Einheit dem ET/EM 171 082 – seit 2007 durch den Verein Historische S-Bahn Hamburg e.V. wieder in Fahrt gebracht. Danach wurde es verkehrsrot, mit der vorletzten ET 472/473-Einheit 261. Darauf folgten zwei Einheiten ET 474/EM 874, als Einsystem-Fahrzeug die Einheit 4020 und als umgebautes Zweisystem-Fahrzeug die nummerisch letzte 474er-Einheit 4145 (vor dem Umbau Einheit 4091). Dazwischen fuhr der vorgefahrene Dampfzug aus Poppenbüttel zurück nach Ohlsdorf.
Den Abschluß bildeten der Museums-VT 98 VT 3.08 und 3.09 der AKN und danach der LINT 41/H der BR 648.3 (648 337/837) – Taufnahme „Großenbrode“ - von der DB-Tochter Regionalbahn Schleswig-Holstein (RBSH).
Im Werk und auf dem Werksgelände gab es neben den Ständen der Vereine und Partner der S-Bahn an diesem Tag vieles für das leibliche Wohl und Spiel und Spaß für jung und alt.
Auf dem Freigelände war zusätzlich noch eine Lok der Baureihe 218 (218 330), welche LEDs anstatt der Glühlampen für Front- und Schlußlicht besitzt und einem Doppelstockzug (Taufname des Steuerwagens „Scharbeutz“) ausgestellt. Dieses Gespann kam ebenfalls von der RBSH.
In der Halle war neben dem schon erwähnten ET 171 der sich in einer erneuten Aufarbeitung befindliche ET 170/EM 870 128 zu betrachten. Als besonderes Highlight waren davor zwei Wagen der teils eingerüsteten und entkernten 474-Einheit 4012 zu sehen. Diese Einheit wird als Prototyp des Modernisierungsprogramms „ET 474 PLUS“ umgebaut (BahnInfo berichtete). Ursprünglich sollte die fertig umgebaute Einheit auf der diesjährigen Innotrans vorgestellt werden. Da sich der Umbau aber langwieriger erweist, als geplant entfällt nicht nur dies, sondern verzögert sich natürlich auch das gesamte Programm.
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