- am 14.04.2010
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- in der Kategorie U-Bahn
Zentrale Sperrengeschosse in der Münchner Innenstadt sollen saniert werden

Knapp 40 Jahre nach Inbetriebnahme der ersten Münchner U-Bahn-Strecke und einem seitdem großen Netzwachstum müssen nun zunehmend Investitionen im Bestandsnetz getätigt werden. Nachdem im vergangenen Jahr mit der Münchner Freiheit erstmals ein Bahnhof aus der "Gründerzeit" in ein neues Gewand getaucht wurde, werden in den kommenden Jahren auch die Innenstadtbahnhöfe im Münchner U-Bahn-Netz einer Erneuerung und Bauwerkssanierung unterzogen.
Los gehen soll es mit der Verteilerebene zu den U-Bahnen am Hauptbahnhof, ein noch vergleichsweise junges Bauwerk, das am 18. Oktober 1980 eröffnet wurde. Anlass ist zunächst einmal die notwendige Bauwerkssanierung, denn über die Oberfläche eindringende Feuchtigkeit und vor allem Streusalzeinflüsse (Chloride) zollen ihren Tribut und machen eine Betonsanierung notwendig.
Ein Komplettumbau soll das seit jeher ein Mauerblümchendasein führende Sperrengeschoss nun zu einer ansprechenden Visitenkarte der Stadt machen. Das jetzige System mit Abgängen zur U1/U2 und U4/U5 hat sich im Lauf der Jahrzehnte mit diversen An- und Umbauten immer weiter verschachtelt und präsentiert sich unübersichtlich.
Ein neues Konzept nach dem Entwurf der Architekten „Auer+Weber+Assoziierte“ sieht eine "Straßenlösung" mit freiem Mittelbereich vor. Es erfolgt eine eindeutige Trennung von Verkaufsräumen und Serviceeinrichtungen an der Westseite von den Infovitrinen und Fahrkartenautomaten an der Ostseite des Gebäudes. Ein neues Lichtkonzept, basierend auf dem von der MVG entwickelten "Masterplan Licht und Farbe“ sieht vor, die Decke mit versteckter Beleuchtung umzugestalten. Im Zusammenspiel mit einem hellen Boden soll sie die Blicke auf die relevanten Verkehrsinformationen lenken. Neben der optischen Aufwertung der Verkaufs- und Informationsflächen profitieren die Kunden der MVG nach dem Umbau von modernen Sicherheitseinrichtungen, darunter die neuen Notfallsäulen und eine Sprinkleranlage auf der gesamten Fläche. Für Blinde wurde ein eigenes Leitsystem in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund entwickelt.
Auch der Service am zentralen Eingangstor zur Innenstadt verbessert sich: Ist die MVG heute nur mit einem Infopoint am Hauptbahnhof präsent, wird es künftig ein großzügiges Kundencenter mit ausgedehnten Öffnungszeiten geben, welches aus der Poccistraße am Rande der Innenstadt umzieht und das gesamte Leistungsspektrum anbieten wird.
Der Baubeginn nach Auftragsvergabe ist für 2011, eine Fertigstellung nach zwei Jahren anvisiert. In diesem Jahr stehen erst einmal die Ausschreibung und Vergabe der Bauarbeiten an.
Auch der U- und S-Bahnhof am Marienplatz soll in in nächster Zeit saniert werden. Er einer ist einer der meistfrequentierten Orte Münchens, wenn nicht der Republik. Schäden an der Bausubstanz des 1971 eröffneten Bauwerks erfordern auch hier eine grundlegende Sanierung. In einem von den Stadtwerken München ausgelobten Realisierungswettbewerb soll nun ein architektonisches Konzept für die Modernisierung und Neuordnung des Sperrengeschosses gewonnen werden. Ziel ist es, dem Sperrengeschoss ein zeitgemäßes, freundliches und offenes Erscheinungsbild zu verleihen. Auch die Übersichtlichkeit und damit das Sicherheitsgefühl für die Passanten und Nutzer des Bauwerks sollen erhöht werden. Die vorhandenen Verkaufsflächen sollen um bisher ungenutzte Nebenflächen erweitert werden, wodurch man die Umbaukosten teilweise wieder reinholen möchte. Der zu realisierende Entwurf soll im Spätsommer 2010 der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Bauaufgabe wird nach Abschluss des Wettbewerbs zügig durchgeführt. Abhängig vom endgültigen Umfang der Gesamtmaßnahme wird eine Fertigstellung bis Ende 2012 angestrebt. (Die Simulation zeigt bereits einen Eindruck von der künftigen Anmutung im Hauptbahnhof-Zwischengeschoss, Quelle: MVG)

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