- am 17.10.2009
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- in der Kategorie U-Bahn
U4: VERA erreicht den Jungfernstieg, Eröffnung der U4 für Sept.2012 geplant
Nach 15 Monaten Arbeit im Hamburger Untergrund hat die Tunnelbohrmaschine V.E.R.A. (Von der Elbe Richtung Alster) den Zielschacht auf dem Anleger Jungfernstieg errreicht. Damit konnte der Rohbau der ersten Tunnelröhre der U4 vollendet werden. Auf ihrem 2,8 Kilometer langen Weg hat VERA knapp 100 000 Kubikmeter Geschiebemergel, Glimmerton und Sand in einer Tiefe von bis zu 40 Metern abgebaut und über die HafenCity abtransportiert.
Günter Elste, Vorstandsvorsitzender der HOCHBAHN zeigte sich zufrieden mit dem Baufortschritt: “Nach den anfänglichen Schwierigkeiten im Hafenbereich konnte V.E.R.A. insbesondere unter der Hamburger Innenstadt das erwartete Tempo halten.“ In der kommenden Woche steht die Hebung des Bohrkopfes und der Rücktransport in die HafenCity an. Anfang Januar 2010 soll der Bau der zweiten Tunnelröhre von der HafenCity Richtung Innenstadt beginnen. Aufgrund des optimierten Werkzeugbesatzes auf dem Schneidrad der Maschine rechnet die HOCHBAHN mit etwa einem Jahr für den zweiten Vortrieb.
Der Start von V.E.R.A. erfolgte im Mai 2008; BahnInfo berichtete damals von Planungen, die die Ankunft am Jungfernstieg für Frühjahr 2009 vorraussagten (siehe den Artikel im BahnInfo-Archiv). Durch die Verzögerung wird sich die Inbetriebnahme der U4 vsl. auf September 2012 verschieben.
Die Kosten für das Großprojekt liegen derzeit um knapp drei Prozent über den veranschlagten Gesamtkosten von 298 Millionen Euro. Geht man davon aus, dass die Schwierigkeiten der ersten Schildfahrt auch auf der zweiten Strecke auftauchen, und berücksichtigt man die mittlerweile vorliegenden Ergebnisse der Ausschreibung für den Streckenausbau, werden die Mehrkosten für das Gesamtprojekt bei etwa 8,6 Prozent liegen. Die prognostizierten Kosten betragen damit etwa 323,6 Millionen Euro. Um Sicherheit für die Kosten zu schaffen, hat die HOCHBAHN für den Rest des Bauprojektes zudem eine detaillierte Risikobetrachtung vorgelegt, in der alle Risikopositionen aufgeführt, gewichtet und bepreist wurden. Um diese Risiken abzusichern, wird die HOCHBAHN eine zusätzliche Sicherheitsreserve für unvorhersehbare Aufwendungen in Höhe von 4,6 Prozent vorschlagen. "Mehrkosten sind nie erfreulich. Aber dies ist bei den gegebenen technischen Herausforderungen, unserem hohen Sicherheitsanspruch und im Vergleich zu anderen Projekten dieser Größenordnung kein schlechtes Ergebnis“, betonte HOCHBAHN-Chef Elste. Die Zeitplanung für die offenen Baustellen außerhalb der HafenCity befinden sich derzeit noch in der Feinplanung.
Quelle: Presse-Information Hamburger Hochbahn AG und eigene Ergänzungen
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