- am 15.11.2006
- auf der Aktuellseite Berlin-Brandenburg
- in der Kategorie S-Bahn
Erster Spatenstich ohne Spaten – Kolonnenstraße wird gebaut
Über zwanzig Jahre liegt bereits der erste Planfeststellungsbeschluss für den Bahnhof Kolonnenstraße entlang der S1 zwischen Yorckstraße und Schöneberg zurück. Doch was lange währt, wird endlich gut. So wurde nun am 15. November der obligatorische Spatenstich von Ingulf Leuschel, Konzernbevollmächtigter Deutsche Bahn AG für das Land Berlin, Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer und dem Bezirksbürgermeister Tempelhof-Schöneberg, Ekkehard Band, vollzogen.
Rund 6,4 Millionen Euro wird die 152,5 Meter lange behindertengerechte Station mit Außenbahnsteigen und jeweils zwei Ausgängen sowie Aufzügen zu den nördlichen Seiten kosten. Ein Investitionsvolumen, das sich Bahn und Land teilen. Die Fertigstellung ist je nach Witterungsbedingungen für das Frühjahr 2008 vorgesehen, wobei die Bahn bereits heute auf eine Komplettierung noch im folgenden Jahr setzt, um den erwarteten 17.000 Fahrgästen pro Tag schnellstmöglich die Komfortverbesserung anbieten zu können.
Ingulf Leuschel von der Deutschen Bahn sagt in seiner Eröffnungsrede zu dem feierlichen Zeremoniell wörtlich: „Wir haben mit dem Hauptbahnhof in diesem Jahr den modernsten und größten Bahnhof Europas in Betrieb nehmen können und ergänzen nunmehr neben dem am 12. Juni begonnenen Projekt, der umfangreichen Sanierung der S-Bahn zwischen Treptow und Grünau, das Berliner Eisenbahnnetz um weiteres wichtiges Stück.“ Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer fügt wohlwollend hinzu, dass der Senat seine Aufgabe ernst nehme und auch weiterhin in die Strecken des öffentlichen Personennahverkehrs investiere. Stolz sei sie insbesondere auf das Erreichte, weil vor allem der behindertengerechte Einstieg und die mobilitätsbezogene Chancengleichheit in das Bewusstsein von Bevölkerung, Kunden wie auch Unternehmen gerückt sei und man ebenso perspektivisch an der Fortentwicklung arbeite. Der künftige Haltepunkt sei dabei ein maßgebliches Exempel Berliner Bahnhofskultur.
Schon in der Vergangenheit hatte an der selben Stelle bereits ein Bahnhof gelegen, der aber kriegs- und teilungsbedingt trotz einiger Wiederbelebungsversuche nicht realisiert wurde.
Umso mehr freut sich Bezirksbürgermeister Ekkehard Bande: „Für uns geht endlich ein Traum in Erfüllung, der noch nicht absehbare Synergien nach sich ziehen wird. Die Areale rund um den Kaiser-Wilhelm-Platz erhalten eine deutlich bessere Erschließung, so dass neben den Bewohnern auch die Geschäftstreibenden ausdrücklich profitieren werden.“
Ein Anfang vom Ende einer lang währenden Geschichte, und ein Spatenstich ohne Spaten – wie Ingulf Leuschel scherzhaft feststellt. Da mag der Wunsch des Bezirksbürgermeisters, die Station anstatt Kolonnenstraße Julius-Leber-Brücke zu nennen, doch fast gar nicht ins Gewicht fallen und leicht erfüllbar sein. Das jedenfalls lässt die Äußerung Ingulf Leuschels in ihrer Interpretation zu, wenn er sagt, dass viele Berliner den Bahnhof noch unter dem Namen Kolonnenstraße kennen.
Bild: Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer greift zum Bagger - der erste Spatenstich ohne Spaten wird vollzogen. © Christian Linow (TOP-Magazin)
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