- am 12.04.2017
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- in der Kategorie U-Bahn
U-Bahnhof Kienberg erstrahlt zur IGA in neuem Glanz
Der Umbau des U-Bahnhofs Kienberg (ehemals Neue Gottkauer Straße, BahnInfo berichtete wurde rechtzeitig vor Beginn der Internationalen Gartenausstellung (IGA) abgeschlossen. Dabei blieb die Grunstruktur der Bahnhofsbauten weitgehend unverändert. Das Dach erhielt eine neue moderne Verkleidung, der Betonboden wurde durch leicht zu reinigende Bahnsteigplatten ersetzt. Uwe Kutscher von der Bauabteilung der U-Bahn betonte stolz bei der Vorstellung, dass alle Materialien vorab getestet wurden und sich mit den üblichen Haushaltsmitteln säubern ließen.
Der südliche Zugang wurde vor allem optisch aufgefrischt, die beiden nördlichen Zugänge erhielten dank der IGA eine deutliche Überarbeitung. Der Durchgang zur nördlichen Brückenseite wurde zum "leuchtenden Wiesenblumengang" umgestaltet. Hinterleuchtete Glasscheiben wurden mit einem auf Folie gedruckten Aquarell einer Blumenwiese mit dem Blick aus der "Biene Maja"-Perspektive hinterklebt und werten ihn so deutlich auf. Die beiden Zugangsgebereiche auf der Brücke wurden optisch der Seilbahnstation der IGA angeglichen.
Und während die innere Umgestaltung der Empfangsgebäude inklusive Aufzugseinbau und optischer Aufwertung der Rampe durch Entfernung einer Wand aus der Fahrgastperspektive durchweg gelungen ist, wirkt die Außengestaltung zwiespältig. Die schönen neuen Zugangsbereiche wollen nicht so recht zum Rest des Eingangsgebäudes passen, das weiterhin den Charme des beschmierten ungepflegten DDR-Endzeit-Zweckbaus (nun mit aufgesetztem Neuzeit-UFO) ausstrahlt. Dabei hat die BVG doch beim südlichen Bahnhofszugang gezeigt, dass sich auch das äußere Ambiente deutlich auffrischen lässt. Vielleicht findet sie ja noch ein wenig Farbe für die Nordzugänge.
Zur IGA werden etwa 22.000 zusätzliche Fahrgäste auf der U5 erwartet. Daher sind bis zum Toresschluss im Herbst keine weiteren Bauarbeiten auf dieser Linie geplant und auf Ferienfahrpläne wird verzichtet. Der 5-Minuten-Takt nach Hönow wird zeitlich ausgedehnt, es bleibt jedoch zwischen 11 und 13 Uhr beim 10-Minuten-Takt. In dieser Zeit ließe sich bei hohem Andrang der 5-Minuten-Takt operativ von Kaulsdorf-Nord bis Hellersdorf verlängern. Eine deutlich stärkere Belastung kommt auf die U5 in den Sommerferien zu, wenn die S-Bahn zwischen Lichtenberg und Ostkreuz bzw. Ostbahnhof für mehrere Wochen für die Inbetriebnahme des neuen elektronischen Stellwerks und der Herstellung des nächsten Bauzustands unterbrochen wird.
Neben der U5, die die IGA-Hauptlast tragen soll, wird auch das Angebot der Buslinien X69 und 195 ausgeweitet. Diese Linien bedienen auch die anderen Zugänge und sorgen so für eine Lastverteilung. Zusätzlich wird ein externer Busshuttle (betrieben durch mobus) zwischen IGA-Gelände und den IGA-Parkplätzen auf einem Feld zwischen Eiche und Hönow an der Berliner Straße (Ecke Louis-Lewin-Straße) eingerichtet.
Ungeklärt ist dagegen derzeit noch, wie es mit den anderen oberirdischen Bahnhöfen der U5 weiter geht. Abhängig davon, wie weit die Bestrebungen bei der Aufnahme zum Denkmalschutz gehen werden, könnte die weitgehend gelungene Umgestaltung des U-Bahnhofs Kienberg einmalig bleiben. Nach bald 30 Betriebsjahren (Eröffnung war 1989) haben auch sie sich eine Frischekur verdient - auch wenn sie alle komplett unter Denkmalschutz gestellt werden sollten.
(Foto: H-Zug 5042 hält im sanierten U-Bahnhof Kienberg - Gärten der Welt in Richtung Alexanderplatz - © Tom Gerlich)
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