- am 20.09.2014
- auf der Aktuellseite Berlin-Brandenburg
- in der Kategorie Bus
Fahrgastsprechtag Bus 2014
Am 16.09.2014 lud der Berliner Fahrgastverband IGEB zum Fahrgastsprechtag Bus ein. Der Einladung gefolgt ist Hartmut Reupke vom Betriebsmanagement Omnibus.
Fahrplan 2015
Zum Fahrplanwechsel am 14.12.2014 tritt die letzte Stufe des BVG-Mehrleistungspakets in Kraft. Dieses Mal gibt es auch Änderungen in der Linienführung.
Neu eingeführt wird die Linie 165, die vom U-Bahnhof Märkisches Museum über Köpenicker Straße, Schlesische Straße und als Ersatz für die Linie 167 weiter bis zum Müggelschlößchenweg verkehren wird. Sie wird täglich im 20-Minuten-Takt den ganzen Tag über verkehren. Auf der Linie 265 entfallen dafür die Verstärkerfahrten entlang der Köpenicker und Schlesischen Straße. Montags bis samstags wird diese Linie bis 23 Uhr weiterhin zum Märkischen Museum (und im gewohnten Umfang weiter bis Stadtmitte) verkehren und damit zusammen mit der Linie 165 eine deutliche Angebotsverbesserung entlang des südlichen Spreeraums darstellen; ansonsten endet sie bereits an der Puschkinallee. Als Ersatz für die Linie 167 wird die Linie 166 bis zum U-Bahnhof Boddinstraße verkehren und die Linie 104 in Nord-Neukölln und Treptow verdichtet. Damit wird die Schleifenfahrt um den Treptower Park größtenteils entfallen.
Die Linie 248 wird von Ostbahnhof bis zum Bahnhof Warschauer Straße über die Mühlenstraße verlängert und damit das um die o2-World entstehende Wohn- und Geschäftsviertel besser erschließen. Die Endhaltestelle wird etwas abgelegen in der Tamara-Danz-Straße liegen und montags bis donnerstags bis 21 Uhr und freitags bis sonntags bis Mitternacht angefahren. Der 10-Minuten-Takt wird - wie ursprünglich geplant - nur noch bis Alexanderplatz angeboten.
Mit der Inbetriebnahme des Aufzugs am U-Bahnhof Leinestraße wird die Linie 344 eingestellt. Ein genaues Datum gibt es hierfür noch nicht.
Die Änderungen im Busbereich mit der Inbetriebsnahme der Straßenbahn zum Hauptbahnhof sind noch in der Absprache. Zum Dezember, wenn die M5 als erste Straßenbahnlinie den Hauptbahnhof erreichen soll, wird es keine Änderungen geben. Fest steht bereits, dass mit der vollständigen Inbetriebnahme, bei der auch die Straßenbahnlinien M8 und M10 den Hauptbahnhof anfahren werden, die Linie 245 nicht mehr zum Nordbahnhof verkehren wird.
Statistik und Kennzahlen
Den Berliner Nahverkehr nutzten im Jahr 2013 etwa 1,5 Milliarden Fahrgäste, davon 1,066 Milliarden die BVG, 395 Millionen die S-Bahn und 21,3 Millionen den Regionalverkehr. Der Omnibus beförderte 385 Millionen Fahrgästen, die an 6.468 Haltestellen zusteigen können. Die BVG befährt mit 1.316 Fahrzeugen 149 Buslinien bei einer Gesamtlinienlänge von 1.712 Kilometern.
Obwohl es im Jahr 2013 weniger Baustellentage gab, hat sich die Pünktlichkeit auf 85,1 Prozent verschlechtert. Verursacht wird dies durch eine gesunkene Reisegeschwindigkeit. Die Zuverlässigkeit lag mit 99,7 Prozent dagegen auf einem hohen Niveau.
Fahrzeuge
Die Fahrzeugausfälle, unfall- oder schadensbedingt, sind seit 2010 erfreulicherweise rückläufig, womit die Fahrzeugverfügbarkeit anstieg. Täglich gibt es etwa 100 Fahrzeugausfälle, die oft nur von kurzer Dauer sind. Dabei fallen ca. 35 Tausend Nutzwagenkilometer aus. Auch die Klimaanlagen sind zuverlässiger geworden, was sich deutlich in einem Anstieg des Dieselverbrauchs gezeigt hat.
Anfang Oktober werden die neuen Fahrzeuge der Presse und den Behindertenverbänden vorgestellt. Die BVG hat 18-Meter-Gelenkbusse der Firma Scania bestellt, von denen das erste Fahrzeug bereits vor Ort ist und Mitte Oktober in den Linieneinsatz gelangen soll. Ihm folgen wird Mitte Dezember der 12-Meter-Standardeindecker von VDL. Nach einer Ausschreibung über zwei verschiedene Doppeldeckprototypen wird ein Prototyp Ende 2014/Anfang 2015 in den Einsatz gelangen. Zum zweiten Prototyp gab es kein vernünftiges Angebot. Das 10,8 Meter lange und 4,08 Meter hohe zweiachsige Fahrzeug wird nur über eine Treppe verfügen, die dafür geradlinig in Fahrtrichtung verlaufen wird. Es wird 89 Fahrgäste befördern können und über diverse Extras wie ein Glasdach im Frontbereich des Oberdecks, LED Beleuchtung an den Stufen und an den Seitenwänden der Treppe, USB-Anschlüsse an jeder Sitzreihe sowie eine elektronische Anzeige, die Fahrgäste über freie Sitzplätze im Oberdeck informiert, verfügen. Auch in Hinblick auf eine mögliche Bestellung der neuen kürzeren und damit flexibler einsetzbaren Doppeldecker ist eine Prüfung der Fahrzeugeinsätze auf allen Linien vorgesehen.
Die langen Doppeldecker des Typs DL sind noch bis mindestens 2017/2018 im Einsatz. Ein wirklicher Ersatz ist derzeit nicht abzusehen. Der neue Doppeldecker weist eine deutlich kleinere Kapazität auf.
Die vor allem für Schienenersatzverkehrsleistungen gekauften 4 Stuttgarter und 11 Amsterdamer Busse wurden im Gegensatz zu den VDL-Vorgängern inzwischen mit einem rechnergestützten Betriebsleitsystem (RBL) ausgestattet, womit eine Fahrgastinformation in und an den Fahrzeugen ermöglicht werden konnte.
Elektromobilität
Nach zweimaligen Umentscheiden steht nun die Linie 204 als Kandidat für die Erprobung von elektronischen Bussen fest. Auf der 6,1 Kilometer langen Innenstadtstrecke vom Bahnhof Zoo zum Bahnhof Südkreuz werden ab Mitte 2015 vier 12-Meter-Busse vom Typ Urbino 12 electric der Firma Solaris verkehren, die mit dem induktiven PRIMOVE Schnellladesystem und dem PRIMOVE Batteriesystem der Firma Bombardier ausgestattet sind. Vossloh Kiepe steuert den Traktionsmotor und das Energiemanagement bei. Ähnliche Busse werden bereits in Braunschweig erprobt. Für den Betrieb werden an den beiden Endhaltestellen unter dem Fahrbahnbelag Ladeplatten für eine kontaktlose Energieübertragung verlegt. Vergleichbar mit einer elektrischen Zahnbürste werden so die Fahrzeuge ohne Kabelkontakt mit der nötigen Energie versorgt. Durch Übertragungsleistungen von bis zu 200 Kilowatt sind nur Ladezeiten von wenigen Minuten notwendig. Die Busse sind so ausgelegt, dass sie eine bis zwei Nachladepausen auslassen können und trotzdem einsatzfähig bleiben. Das Projekt läuft bis Sommer 2016 und wird von der Technischen Universität Berlin (TUB) und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt begleitet. Es wird mit insgesamt 3,6 Millionen Euro vom Bund gefördert, wovon die BVG 2,3 Millionen und die TUB die restlichen 1,3 Millionen erhält.
Die BVG plant danach einen deutlich längeren Einsatz der E-Busse. Über das spätere Linienkonzept laufen noch Beratungen.
Sonstiges
- Für die Linie M41 ist eine Verdichtung in der Nachmittags-HVZ auf einen 4-Minuten-Takt seitens des Berliner Senats gewünscht, den die BVG aufgrund der instabilen Lage auf der Linie vorerst abgelehnt hat. Zusammen mit dem Senat wird für diese Linie erst einmal ein Beschleunigungs- und Stabilisierungsprogramm erstellt, der auch den Bau von Kaphaltestellen vorsieht.
- Für das Nachtnetz ist eine Prüfung notwendig geworden, da zahlreiche Fahrzeiten sich verlängert und damit das Anschlusskonzept ins Wanken gebracht haben. Es lassen sich Anschlussverluste kaum noch vermeiden, was die Fahrgäste bei nur alle 30 Minuten verkehrenden Linien besonders hart trifft.
- Die auch vom Senat beanstandete viel zu geringe Bearbeitungskapazität bei der Verkehrslenkung Berlin (VLB) wirkt sich immer öfter auch auf die BVG aus, in dem sie notwendige Informationen zum Baugeschehen viel zu spät erhält. Darüber hinaus werden geplante und terminierte Baumaßnahmen, für die die BVG ein Umleitungskonzept erstellt hat, auch gerne einmal kurzfristig anders angeordnet und umgesetzt. Geschehen ist dies dieses Jahr zum Beispiel bei der Steglitzer Gallwitzallee, für die die BVG eine größere Umleitung der Linie M82 vorgesehen und auch in den Fahrgastmedien kommuniziert hat, dann aber doch anders fahren konnte und gefahren ist.
- Die Lösungsfindung bei notwendigen Schienenersatzverkehrsleistungen ist ein langer Prozess, bei dem zwar auch die Bezirke und der Fahrgastverband eingebunden sind, aber die BVG das letzte Wort hat. In letzter Zeit kommt es oft vor, dass nach dem Motto "Ersatzangebot ist kein Regelangebot" ein vermindertes Ersatzangebot gefahren wird. Die BVG geht davon aus, dass für viele Fahrgäste Umfahrungen die bessere Alternative sind, was jedoch nur teilweise der Fall ist. So wurde entlang der See- und Osloer Straße nur alle 10 Minuten ein Ersatzbus angeboten, obwohl planmäßig die Straßenbahn alle 5 Minuten bei höherer Beförderungskapazität verkehrt und gerade für Ziele entlang der Strecke Umfahrungen durch mehrmalige Umsteigevorgänge wenig attraktiv sind.
- Der Daisy-Ausbau ist nahezu abgeschlossen. Leider konnten nicht alle Haltestellen an Umsteigebahnhöfen damit ausgestattet werden. Mit einem geplanten Systemwechsel sollen die Anzeiger bessere Informationen darstellen können. Die Systemumstellung wird aber erst nach der Umstellung des RBL erfolgen, welche bis 2017 vorgesehen ist.
- Im Jahr 2022 wird es keine volle Barrierefreiheit im Busbereich geben. Zwar sind alle Fahrzeuge barrierefrei, aber für zahlreiche Haltestellen trifft dies nicht zu. Mit Stand 31.12.2013 verfügen 311 von 6.468 Haltstellen über Kasseler Bords mit einer Höhe von mind. 16 Zentimetern, darunter gerade einmal 34 Kaps, die in Absprache mit dem Berliner Senat und der BVG von den Bezirken geplant werden müssen.
- Wie geplant sind die Leitstellen des Omnibusses und der Straßenbahn im Rahmen des Kompetenzcenters Oberfläche (KCO) auf dem Betriebshof Lichtenberg zusammengezogen und wurden neu organisiert. Damit soll unter anderem die interne und äußere Kommunikation verbessert werden.
- Nach der Ende 2013 plötzlich angeordnetem Sperrung des Steglitzer Kreises, die inzwischen wieder aufgehoben wurde, ist eine erneute Sperrung im Jahr 2016 parallel zur U9-Tunnelbaumaßnahme vorgesehen, bei der dann auch das ermittelte Problem mit der Tragfestigkeit des Bodens behoben werden soll.
Alle Rechte an den hier veröffentlichten Texten und Bildern liegen ausschließlich bei BahnInfo
bzw. den jeweiligen Autoren. Eine weitere Veröffentlichung der Bilder und Texte (dazu zählt
auch die Verwendung auf anderen Internetseiten) ist ausschließlich mit vorheriger schriftlicher
Genehmigung der BahnInfo-Redaktion bzw. des jeweiligen Autoren gestattet.