- am 14.08.2008
- auf der Aktuellseite Hamburg / Schleswig-Holstein
- in der Kategorie S-Bahn
Vorstellung des Betriebskonzepts der Flughafen-S-Bahn
Heute stellten in der Handelskammer Michael Dirmeier (S-Bahn Hamburg, Sprecher der Geschäftsführung), Helmut Leseberg (S-Bahn Hamburg GmbH, Leiter Bestellermarkt und Angebotsplanung), Michael Eggenschwiler (Flughafen Hamburg GmbH, Vorsitzender der Geschäftsführung), Christine Beine (Handelskammer Hamburg, Abteilungsleiterin Verkehrswege, Hafen Schifffahrt) und Staatsrat Christian Maaß das Betriebskonzept und die Fahrgastprognosen der Flughafen-S-Bahn vor.
Das rund 280 Mio. Euro teure Projekt (60% getragen durch den Bund, 40% durch die Stadt Hamburg) findet mit der Eröffnung der Strecke am 11. Dezember seinen Abschluß. Die mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h und bis auf die ersten 500 m komplett im Tunnel verlaufende 3 km lange Stichstrecke vom U- und S-Bahn Knotenpunkt Ohlsdorf zum Flughafen, wurde nach der seit Ende der 1950 Jahre bewährten Vorgehensweise gebaut. Die Stadt war während der gut siebenjährigen Bauzeit für die Bauausführung des Tunnels, etc. zuständig, die Bahn für die Ausgestaltung der Anlagen, wie Gleise oder Ausstattung der Station.
Im Rahmen der Arbeiten und vor allem der Erweiterung und Umbau der Gleisanlagen in Ohlsdorf, wird im September ein neues elektronisches Stellwerk (ein sogenanntes ESTW) in Betrieb genommen. Dann wird der Abschnitt Barmbek – Flughafen/Poppenbüttel durch dieses neue Stellwerk kontrolliert, allerdings ohne die bestehenden Stellwerke in Barmbek und Poppenbüttel zum jetzigen Zeitpunkt zu ersetzen.
Um bereits Erfahrung mit der neuen Technik zu haben, wurde das Personal an einem Simulator trainiert. Damit aber auch praktische Erfahrung mit der Strecke gesammelt werden kann, wird ab Oktober die Stromschiene erstmals unter Strom gesetzt und ab November der Probebetrieb, samt Störungssimulierungen, gestartet.
Danach soll die Strecke am 11. Dezember, fast schon obligatorisch, einen Tag vor Betriebsaufnahme und mit kostenlosen Schnupperfahrten in Sonderzügen zwischen Ohlsdorf und Hamburg Airport eröffnet werden. Am darauffolgenden 12. Dezember werden die Züge dann erstmals planmäßig vom Flughafen zum Hauptbahnhof und weiter Richtung Blankenese/Wedel fahren.
Da die Züge – wie erwartet – in Ohlsdorf geflügelt werden, Trennung der Einheiten, der erste Zugteil fährt zum Flughafen, der andere nach Poppenbüttel, orientiert sich der Takt zum Flughafen am Takt der S1. Die ersten beiden Züge zum Flughafen starten mo-fr um 3:51 und 4:11 Uhr ab Altona, die letzte Verbindung zum Flughafen fährt um 23:03 Uhr in Wedel ab und kommt um 0:09 Uhr am Flughafen an. In der Gegenrichtung fährt die erste Bahn um 4:34 Uhr und die Letzte um 0:14 Uhr vom Flughafen nach Wedel.
Man erwartet dann prognostizierte 13.500 Fahrgäste (in Spitzenzeiten im 20 Minuten Takt über ca. 200 pro Einheit, im 10 Minuten Takt ca. 130 pro Einheit), wobei man schon mit einem baldigen Zuwachs rechnet und felxibel nachsteuern will.
Durch die erwähnte Flügelung und Funktion der neuen Strecke als Anbindung des Flughafens an den Hauptbahnhof (in 24 Minuten Fahrtzeit), sind weitere Kommunikation und Wegeleitung notwendig. Am Flughafen, bei der Gepäck*, wird eine Info-Stele aufgestellt. Auf ihr finden sich die Abfahrtszeiten der nächsten S-Bahnen, wie auch die Abfahrtszeiten der nächsten Verbindungen am Hauptbahnhof.
Auf den Stationen und den Zügen werden weitere Informationen angebracht. Der Ostast der S1 erhält die stadteinwärts standardseienden dynamischen Zuganzeiger nun auch stadtauswärts, zum Flughafen. An den Stationsdecken zwischen Altona und Ohlsdorf, über den Citytunnel, werden Markierungen (S1 & Flugzeug) angebracht, um den Fahrgästen gleich den Einstieg in Flughafenteil der S-Bahn zu ermöglichen. Ab Frühjahr 2009 werden die Bahnen dann mit seitlichen Fahrtzielanzeigen – jeweils beim letzten Fenster der Endwagen zum Mittelwagen hin – ausgestattet und zugteilspezifische Ansagen eingeführt.
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