- am 22.04.2008
- auf der Aktuellseite Nürnberg
- in der Kategorie U-Bahn
Erprobungsbetrieb der U3 beendet
Auf dem Weg zur Eröffnung hat die U3 am 20. April ein weiteres Etappenziel erreicht. Der dreimonatige Erprobungsbetrieb auf der neuen U-Bahn-Linie wurde erfolgreich beendet.
Ziel des Erprobungsbetriebes war es sicherzustellen, dass das System und dessen Bedienung reibungslos funktionieren. Der Fokus lag dabei nicht mehr alleine auf dem System an sich, sondern verstärkt auf den betrieblichen Abläufen und den Personen, die das System bedienen. Mit Blick auf das Gesamtsystem stand die Stabilität und Verfügbarkeit auf dem Prüfstand. Das gesamte System wurde im Erprobungs-betrieb noch einmal unter die Lupe genommen, alle Abläufe noch einmal durchgespielt und durchleuchtet. Die zentralen Fragen dabei: Reagieren alle Systeme, ob in der Zentralen Serviceleitstelle, entlang der Strecke oder im Zug so, wie sie sollen? Wie verfügbar und stabil ist das System? Sind die Bedienoberflächen und Werkzeuge, die den Disponenten in der Leitstelle zur Verfügung stehen, optimierungsbedürftig? Stimmen die Abläufe, die für einzelne Störungen festgelegt wurden?
Ziel erreicht
Der Erprobungsbetrieb ist aus unserer Sicht erfolgreich gelaufen. Die betrieblichen Szenarien wurden im erforderlichen Umfang erprobt, die Konzepte und Abläufe, die für den Regelbetrieb und für kleine wie größere Störungen im Vorfeld ausgearbeitet worden waren, haben sich bewährt.
Bereits während des Erprobungsbetriebs wurde die Systemsicherheit belegt. Das bedeutet, dass sämtliche Systeme zur sicheren Seite hin reagieren. Also U-Bahnen dann automatisch gestoppt werden bzw. die Abfahrt unterbunden wird, wenn die Systeme entsprechende Meldungen bekommen. Um zwei Beispiele zu nennen: Ist eine Tür nicht ordnungsgemäß geschlossen, fährt der Zug nicht ab. Steht am nächsten Bahnhof ein Vorzug, so fährt der folgende Zug entsprechend langsamer, bleibt ggf. kurz im Tunnel stehen, um dann sofort nachzurücken, wenn der Vorzug den Bahnhof verlassen hat.
Der dreimonatige Härtetest hat auch bestätigt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VAG gut ausgebildet sind und das erforderliche Know-how besitzen, das System auch in Stresssituationen zu bedienen.
Verfügbarkeit noch nicht ganz optimal
An einem Punkt werden die Siemens- und VAG-Projektteams auch in den kommenden Wochen noch intensiv arbeiten: der Verfügbarkeit. Es treten noch vereinzelt Fehler auf, bei denen die Disponenten sowie der Kunden- und Systemservice (KUSS) eingreifen müssen. Es handelt sich dabei um Einzelfehler, beispielsweise Türstörungen. Türen sind grundsätzlich - ob im konventionellen oder automatischen Betrieb - besonders belastet, da sie auch besonderes häufig beansprucht werden. Aber auch hier blicken wir zuversichtlich in die Zukunft.
Ausblick
Die Woche vom 21. bis 27. April nutzen wir, um insbesondere noch einmal Schulungen und Instandhaltungsarbeiten durchzuführen. Ab 28. April werden die Züge der U3 wieder von Montag bis Freitag fahren, allerdings wie im Erprobungsbetrieb nach wie vor ohne Fahrgäste und voraussichtlich nur jeweils drei Tage pro Woche. Zum einen wird weiter an der Verfügbarkeit gearbeitet, zum anderen möchten wir das erreichte Qualitätsniveau durch die tägliche Anwendung halten und weiter stabilisieren.
In den nächsten Tagen und Wochen sind nun auch noch einmal die Projektteams von Siemens und der VAG sowie die Gutachter gefordert, ihre abschließenden Berichte und Gutachten zu schreiben. Diese gehen dann an die Technische Aufsichtsbehörde bei der Regierung von Mittelfranken, die diese Unterlagen noch einmal prüfen wird, bevor sie über die Zulassung für den Fahrgastbetrieb entscheiden wird. Je nachdem, wie lange der Begutachtungs- und Freigabeprozess dauert, werden wir die so genannte stufenweise Inbetriebnahme der U3 mit Fahrgästen noch vor der offiziellen Eröffnung am 14. Juni 2008 terminieren.
Für den Fahrgastbetrieb stehen uns derzeit insgesamt 20 Fahrzeuge, die zu zehn Langzügen gekuppelt werden, zur Verfügung. Im Einsatz bleiben während der ersten Phase des Fahrgastbetriebes auch die KUSS-Mitarbeiter, die jeweils einen Zug begleiten werden. Sie sind einerseits Ansprechpartner für unsere Fahrgäste, andererseits können sie bei eventuellen Verfügbarkeitsproblemen sofort aktiv werden. Ab 01. Mai 2008 können Fahrgäste schon in der neuen U3 schon fahren, allerdings erst mit einem Erprobungsfahrplan der Richtige Fahrplan gilt erst ab 15. Juni 2008.
Quelle: VAG-Presseinformation
Alle Rechte an den hier veröffentlichten Texten und Bildern liegen ausschließlich bei BahnInfo
bzw. den jeweiligen Autoren. Eine weitere Veröffentlichung der Bilder und Texte (dazu zählt
auch die Verwendung auf anderen Internetseiten) ist ausschließlich mit vorheriger schriftlicher
Genehmigung der BahnInfo-Redaktion bzw. des jeweiligen Autoren gestattet.