- am 22.01.2008
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- in der Kategorie S-Bahn
S-Bahn Angebotsverbesserung & Ausschreibungsverzicht

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und S-Bahn Berlin vereinbaren Verbesserung des Angebots und Verzicht auf vorzeitige Ausschreibung.
Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer: „Das Land Berlin möchte die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der S-Bahn Berlin GmbH auch in Zukunft fortsetzen. Wir erweitern deshalb im Januar 2008, nach Zustimmung der Bahngremien, die Vereinbarung mit der S-Bahn und verzichten dafür im Gegenzug auf die vorzeitige Ausschreibung der Nord-Süd-Verbindung. Der S-Bahn-Vertrag behält dabei seine Gültigkeit bis 2017. Von dieser Vereinbarung profitieren in allererster Linie die Fahrgäste, u. a. deshalb, weil der Service besser wird. Das Land Berlin profitiert, weil es zusätzliche S-Bahn-Fahrten erhält, ohne diese vergüten zu müssen. Die S-Bahn verzichtet im Gegenzug auf die Geltendmachung der gestiegenen Energiepreise.“
Konkret geht es um knapp 12 Millionen Zugkilometer die durch die S-Bahn bis 2017 zusätzlich erbracht werden sollen, ohne dass dafür zusätzliche Mittel bereitgestellt werden müssen. In erster Linie soll damit die Verlängerung vom derzeitigen Bahnhof in Schönefeld zum Terminal des neuen Flughafens (derzeit S45 und S9) sowie die "S21" vom Nordring zum Hauptbahnhof abgedeckt werden. Zudem sind damit entsprechend der Nachfrage weitere Angebotsverbesserungen ab 2012 möglich.
Auch die Qualität soll sich verbessern. Neben 500 modernen und leistungsfähigen Fahrkartenautomaten sollen 120 mobile Kundenbetreuer im Nahnverkehr ("KiN S-Bahn") zur Fahrgastbetreuung eingesetzt werden. Die ersten 40 KiN sollen bereits 2008 loslegen, die fehlenden 80 folgen 2009 und 2010.
Die abgeschlossenen Vereinbarungen sollen nun vertraglich fixiert und dabei auch ein strittiges Klageverfahren zur Berechnung der Trassenpreise mit einem Vergleich abgeschlossen werden. Die Vereinbarung hat bis zum Ende des gültigen Verkehrsvertrags im Jahr 2017 einen Wert von 200 Millionen Euro.
Im Gegenzug für die angekündigten Verbesserungen will die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auf ihre Option zur vorzeitigen Ausschreibung der Nord-Süd-Strecken im Jahr 2013 verzichten.
Aus Fahrgastsicht bleibt zu hoffen, dass die gesteckten Ziele eingehalten werden und der S-Bahnverkehr im Jahr 2008 wieder deutlich stabiler als im Jahr 2007 abläuft. Zudem wird die seit langem versprochene Eröffnung des Haltepunkts "Julius-Leber-Brücke" an der Kolonnenstraße erwartet. Qualität bedeutet aber auch, dass Züge ausreichend lang und innen wie außen sauber sind - Insbesondere das unnötige "einsperren" von beschmierten Zügen hinter Wochenendbaustellen, wie 2007 vorgekommen, ist ein zusätzliches Ärgernis für die durch die Baustelle stark genug strapazierten Fahrgastnerven.
Durch den Abzug der Aufsichten ist die korrekte Funktion der Fahrzielanzeiger auf den Bahnsteigen umso wichtiger. Statische Anzeigen, wie derzeit am dem S-Bahnhof Savignyplatz, sollten Rückfallebene, keinerfalls aber längeranhaltender Dauerzustand sein.
Auch auf diesen und anderen "Baustellen" muss sich Einiges tun, um das durch den Senat entgegengebrachte Vertrauen zu rechtfertigen.
(Foto: Verstärkerzug der S5 nach Mahlsdorf und ein aus Friedrichshagen eingetroffener Zug der S3 im Ostbahnhof - Tom Gerlich)

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