BahnInfo
 

BahnInfo-Archivsuche

  • Aktuelles
    • Deutschland
    • Hamburg/Schlesw-Holst
    • Bremen / Niedersachsen
    • Berlin-Brandenburg
    • Anhalt und Sachsen
    • Thüringen
    • Hessen
    • Nürnberg
    • München
    • Kommentar
    • Rezension
    • RSS-Feed
  • BahnInfo-Forum
    • Deutschland
    • Ausland
    • Modellbahn
    • Fernbus
    • Schleswig-Holstein
    • Hamburg (ÖPNV)
    • Hamburg (Bus)
    • Bremen / Niedersachsen
    • Berlin-Brandenburg
    • Ostdeutschland
    • Nordrhein-Westfalen
    • Hessen
    • Südwestdeutschland
    • Nürnberg / Franken
    • München / Bayern
    • RadfahrInfo
  • BahnInfo regional
    • Berlin-Brandenburg
    • Stettin (PL) / Oder-Neiße
    • S-Bahn Danzig (PL)
    • Königsberg (RU)
    • Mitteldeutschland
    • Ex-Jugoslawien
  • Sonderseiten
    • AKN Eisenbahn AG
    • IG Nah Magdeburg
    • Oberweißbacher Bergbahn
    • Modellbahnwelt Oberhausen
    • Grand-Canyon-Railway
    • Stillgelegte Straßenbahnen und Obusse in deutschen Universitätsstädten
    • Darßbahn
    • Odderbanen (S-Bahn Århus) (DK)
    • Südnorwegen (NO)
    • Lugano (S-Bahn Tessin) (CH)
    • Madrid (ES)
    • S-Bahn Lissabon (PT)
  • Fotogalerien
    • Bild-des-Monats-Galerie
    • Bild des Monats hochladen
    • Ostholstein
    • ICE 2
    • Talgo-Nachtzug
    • Besuch bei Cottbusverkehr
  • Veranstaltungen
    • in Deutschland
    • eintragen
  • Impressum & Kontakt
    • Impressum
    • Kontakt
    • Datenschutzerklärung
    • Verein
    • Satzung
    • Wir über uns
    • Chronik von BahnInfo
    • Spenden
    • Sitemap
* Anzeige *

* Anzeige *

Sie sind hier:  BahnInfo  >>  Archiv  >>  Meldung
Der folgende Artikel erschien bei BahnInfo
  • am 08.09.2011
  • auf der Aktuellseite Kommentar
  • in der Kategorie Kommentar

Deutsche Bahn hat ein Imageproblem in Berlin und Brandenburg

Die Deutsche Bahn hat in Berlin und Brandenburg ein wachsendes Imageproblem. Dieses ist zu einem großen Teil durch die mangelhafte Kommunikation und problemunterschlagende Pressemitteilungen, aber natürlich auch durch die erhöhte Aufmerksamkeit nach dem Desaster der Berliner S-Bahn entstanden.

Symptomatisch für dieses Imageproblem waren drei Fälle am vergangenen Wochenende:

1. Die zehntägige "Generalprobe" für die bevorstehende einjährige Streckensperrung zwischen Grunewald und Wannsee ist gründlich misslungen. Zwar waren auf der S7 die versprochenen Vollzüge auf Strecke, doch da die gültige Fahrplananordnung beibehalten wurde, waren trotzdem einige der Züge zwischen Wannsee und Potsdam sowie in den Abendstunden nur als (überfüllte) Halbzüge unterwegs. Weiterer Kritikpunkt von Fahrgästen war die mangelhafte Beschilderung auf den Bahnhöfen und in den Zügen sowie eine fehlerhafte Fahrplanauskunft, welche Fahrgäste nach Potsdam statt der S-Bahnnutzung die Umleiterzüge über Golm mit einer realen Umsteigezeit von 28 Minuten in Werder empfahl. Dass die Baumaßnahmen nicht rechtzeitig abgeschlossen waren und es so auch noch am vergangenen Montag zu Beeinträchtigungen kam, senkte das Vertrauen der Fahrgäste noch einmal. Vielen fehlt inzwischen der Glaube, dass die nun anstehenden einjährigen Baumaßnahmen so reibungslos ablaufen, wie dies angekündigt wurde.

2. Die Strecke von Berlin nach Cottbus wurde nach 18 Monaten Vollsperrung wieder in Betrieb genommen. Die Fahrgäste sahen dem Datum skeptisch entgegen, war die Inbetriebnahme doch bereits zweimal mit der eher fadenscheinig wirkenden Begründung des Kabeldiebstahls verschoben worden. Doch die Wiederinbetriebnahme endete in einem Kommunikationsdebakel und einem entsprechenden Medienecho. Die bekannte Moorstelle bei Bestensee sorgt dafür, dass die Züge wegen Gleislagefehlern für 200 Meter nur mit 70 km/h statt 120 km/h fahren dürfen. Dies führt zu keinerlei Beeinträchtigungen im Betrieb, da noch bis Dezember der alte Fahrplan gültig ist, wo diese Langsamfahrstelle berücksichtigt ist. Erst nach dem Fahrplanwechsel im Dezember wird die neue Streckenhöchstgeschwindigkeit von 160 km/h im Fahrplan berücksichtigt. Es ist völlig unverständlich, warum die Bahn dies trotz klarer Nachfrage von Journalisten nicht vorab bekanntgegeben hat. Die nun eilig nachgereichten Erklärungen treffen auf große Skepsis.

3. Vor der Eröffnung des neuen Flughafentunnels wurde eine Notfallübung durchgeführt, um das Brandschutz- und Rettungskonzept zu testen. Mit etwa 300 Statisten wurde die Evakuierung eines brennenden Regionalexpress-Zuges simuliert. Doch während die Pressemitteilung der Bahn die Übung als vollen Erfolg verklärt, liest sich der Bericht in der Märkischen Allgemeinen Zeitung anders. Demnach dauerte es knapp eine Stunde, bis die "Verletzten" durch Notärzte und Rettungswagen erreicht wurden. Da mehrere Statisten kollabierten, wurde die Übung schließlich sogar abgebrochen. (siehe MAZ)

Bereits in der letzten Woche sorgte die Pressestelle der Bahn für einiges Kopfschütteln: Der VBB hatte die Pünktlichkeits- und Verfügbarkeitswerte für den S-Bahn- und Regionalverkehr veröffentlicht, bei der S-Bahn jedoch in einer verkürzten Zusammenfassung nicht die Sommerferien berücksichtigt. An der eigentlichen Kernaussage, dass die S-Bahn noch immer nicht die im Verkehrsvertrag vereinbarten Fahrzeugzahlen einsetzt, ändert das zwar nichts, die DB sah sich jedoch dazu genötigt eine korrigierende Pressemitteilung herauszugeben, in der sie die zur Verfügung stehenden Fahrzeuge von 79% auf 85% des vertraglich vereibarten Angebots korrigierte. Diese rein statistische Kosmetik für einen einzigen Monat setzt das falsche Signal, entsteht so doch der Eindruck, dass die Bahn sich lieber um solche Probleme kümmert, als die wichtigen Dinge bei der S-Bahn zu regeln.

Offenbar hat die Deutsche Bahn aus dem S-Bahn-Desaster und dem daraus entstandenen Vertrauensverlust von Bevölkerung, Politik und Medien in der Region Berlin-Brandenburg noch immer nicht die richtigen Schlussfolgerungen für ihre Kommunikationspolitik gezogen. Damit setzt sie ihr durch mehrere Vorfälle bereits angekratzte Image im Regionalverkehr völlig unnötig aufs Spiel.

(Tom Gerlich, 08.09.2011)

Alle Rechte an den hier veröffentlichten Texten und Bildern liegen ausschließlich bei BahnInfo
bzw. den jeweiligen Autoren. Eine weitere Veröffentlichung der Bilder und Texte (dazu zählt
auch die Verwendung auf anderen Internetseiten) ist ausschließlich mit vorheriger schriftlicher
Genehmigung der BahnInfo-Redaktion bzw. des jeweiligen Autoren gestattet.

 
© 1998 - 2025 BahnInfo • Impressum • Kontakt • Datenschutzerklärung