- am 31.05.2011
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- in der Kategorie U-Bahn
10 Jahre Defibrillatoren im Münchner U-Bahn-Netz

Eine beachtliche Bilanz konnte die Münchner Verkehrsgesellschaft dieser Tage mit dem seit 10 Jahren laufenden Projekt "Defibrillatoren im Münchner U-Bahn-Netz" ziehen. Seit dem Projektstart 2001 konnten 10 Menschen gerettet werden, die ohne die schnelle Hilfe vor Ort zumindest schwer wiegende Hirnschäden davon getragen hätten.
Das erste automatisierte Defibrillatoren (AED)-Gerät wurde am 30. Mai 2001 am U-Bahnhof Marienplatz installiert. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) war damit der erste U-Bahnbetreiber der Welt, der einen solchen Vorstoß vornahm. Untergebracht werden die Geräte in der Regel in der Notfallsäule am Bahnsteig oder im Sperrengeschoss.
Das Projekt ist ein wesentlicher Baustein des Laiendefibrillationsprogramms der Landeshauptstadt München und geht auf eine Initiative von Dr. Karl-Georg Kanz, Dr. Markus Matula, Dr. Josef Assal und Klaus Enhuber zurück. Die Schirmherrschaft hat Oberbürgermeister Christian Ude. Zu weiteren Projektpartnern zählen der Verein „München gegen den plötzlichen Herztod“, der die Geräte mit Spendengeldern beschafft, die Berufsfeuerwehr München und die Stadt Garching.
Zurzeit gibt es 50 Defibrillatoren in 40 Münchner U-Bahnhöfen. Dank einer Großspende des Rotary Club München-Hofgarten wird das Defi-Netz sukzessive auf 68 Geräte weiter ausgebaut. Damit kann aktuell mehr als die Hälfte aller 100 U-Bahnhöfe ausgestattet werden. Mittelfristiges Ziel aller Beteiligten ist es, dass in jedem U-Bahnhof mindestens ein AED zur Verfügung steht.
Wie funktionieren diese Geräte?
Im Ernstfall muss zunächst ein Notruf ausgelöst werden, durch den die Mitarbeiter in der U-Bahnbetriebszentrale alarmiert werden. Der Disponent verständigt sofort Rettungsdienst und U-Bahnwache. Der Defibrillator, der in einem Kasten direkt beim Notruf bzw. in der Notfallsäule untergebracht ist, wird sodann per Fernbedienung entriegelt und kann entnommen werden. Liegt ein lebensgefährliches Herzrasen vor, fordert das Gerät über Sprachanweisung zur Defibrillation auf. Den entscheidenden Schritt, die Analyse des Herzrhythmus, führt das Gerät automatisch und mit größter Genauigkeit durch. Ein Elektroschock kann nur abgegeben werden, wenn tatsächlich ein lebensbedrohlicher Zustand vorliegt. Fehlerhafter Gebrauch oder Missbrauch ist praktisch ausgeschlossen. (Foto: SWM)

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