- am 27.10.2010
- auf der Aktuellseite München
- in der Kategorie Allgemeine Meldungen aus der Region
Neue Fahrkartenautomaten für München

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hat am 27. Oktober ihre neue Generation von Fahrkartenautomaten vorgestellt. Die neuen Geräte des Herstellers ICA Traffic aus Dortmund sind nach Angaben des Verkehrsunternehmens "besonders benutzerfreundlich" und enthalten eine Reihe von Funktionalitäten, die auch Menschen mit Behinderungen eine optimale Bedienung ermöglichen. Übersichtlich angeordnete Bedienelemente und eine klar strukturierte Benutzerführung ermöglichen aber selbstverständlich allen Fahrgästen einen schnellen und einfachen Fahrkartenkauf.
Neu gegenüber den bisherigen Geräten sind folgende Merkmale:
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Die Auswahl der Fahrkarten erfolgt wie heute vielfach schon üblich über einen 15 Zoll großen Touchscreen-Bildschirm. Die Anzeige ist in großer Schrift auf hellem Grund lesefreundlich gestaltet und auch bei Sonneneinstrahlung gut zu lesen.
Ausgangspunkt der (Selbst-)Bedienung ist das Hauptmenü. Hier haben die Kunden verschiedene Möglichkeiten, per Fingertipp einfach und schnell zu ihrem Fahrschein zu gelangen.
Eine zielgruppenspezifische Bedienung erfolgt die Funktionen Schnellwahl oder Touristen, über die gezielt "Bestseller"-Tickets oder Angebote für München-Besucher aufgerufen werden können. Die Menüführung ist – neben Deutsch – in sieben Fremdsprachen verfügbar: Englisch, Italienisch, Französisch, Spanisch und Türkisch waren bislang schon an Münchner Automaten zu nutzen. Nun kommen auch Russisch und Japanisch hinzu.
- Eine so genannte "easy"-Taste soll zweierlei Funktionen erfüllen: Zum einen können eilige Kunden mit diesem Knopf schnellstmöglich die Produkte Einzelfahrkarte (1 Zone), Single-Tageskarte Innenraum sowie Partner-Tageskarte Innenraum und Streifenkarte zur Auswahl aufrufen. Zum zweiten stellt diese gut taktil wahrnehmbare Taste eine Schlüsselrolle für die Behindertengerechtigkeit der Geräte dar. Nach Drücken der "easy"-Taste werden am Bildschirm die vier feil gebotenen Produkte stark vergrößert und mit hohem Kontrast zur Auswahl angezeigt. Dadurch ist dieser Modus auch für Fahrgäste mit einer Sehbehinderung gut nutzbar, nicht zuletzt im Zusammenspiel mit der guten Ertastbarkeit der vier Ecken des Bildschirms. Ein Fingertipp auf das gewünschte Feld in einer der vier Ecken des Displays genügt – und schon ist der Auswahlvorgang abgeschlossen. Auch neu: Grundsätzlich können pro Kaufvorgang auf Wunsch mehrere Tickets der selben Sorte gleichzeitig erworben werden (Warenkorbfunktion).
- Ganz neu ist auch ein im Automatengehäuse integrierter Barcodescanner, der den komfortablen Nachkauf von Tickets in Sekundenschnelle ermöglicht. Dazu müssen die Kunden den Barcode eines bereits an einem neuen Automaten gekaufen Tickets an den Scanner halten. Das entsprechende Produkt wird dann ohne Umwege in den Warenkorb gelegt und kann bezahlt werden. Künftig wird auch die Ticket-Empfehlung bei einer Fahrplanauskunft im Internet (EFA) die passenden Barcodes ausweisen. Kunden müssen diese nur noch ausdrucken und den darauf abgebildeten Barcode am neuen Ticket-Automaten scannen. Auch die Einzahlung des Erhöhten Beförderungsentgelts nach einer Fahrt ohne gültige Fahrkarte wird voraussichtlich ab Mitte November am Automaten möglich sein - sofern der Kunde einsichtig ist und keine weiteren Einsprüche gegen die Feststellung erhebt. Aktiviert wird der Barcodescanner über die easy-Taste oder den Button „Barcode scannen“ auf dem Touchscreen.
- Der neue Ticket-Automat lässt selbstverständlich alle heute gängigen Bezahlmöglichkeiten zu. Ein echtes Novum ist bei der Bargeldrückgabe verwirklicht worden. Die neuen Geräte geben erstmals auch Banknoten als Wechselgeld heraus. (5-/10-Euro-Scheine). Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, auch höherwertige Banknoten für Produkte mit kleinen Preisen zu akzeptieren, was bislang wegen der sonst zu schnellen Entleerung der Münzgeldspeicher nicht möglich gewesen ist. Darüber hinaus akzeptiert der neue Ticket-Automat Girocard (EC-Karte), Master- und VISACard und auch die GeldKarte.
- Die Automaten entsprechen in besonderer Weise den Bedürfnissen mobilitätseingeschränkter Fahrgäste. Der Facharbeitskreis Mobilität des Behindertenbeirats der Landeshauptstadt München war deshalb an der Entwicklung beteiligt. Sämtliche Bedienelemente sind in einer Höhe von 75 bis 125 cm angebracht und daher für jedermann gut zu erreichen. Ein erstmals vorhandenes so genanntes taktiles Leitband mit Brailleschrift erleichtert sehbehinderten Kunden das Auffinden der einzelnen Bedienelemente, die zusätzlich so gestaltet sind, dass sie leicht ertastet werden können (z. B. durch einen trichterförmigen Münzschlitz).
- Auch im Hintergrund zeigen die neuen Geräte einige Annehmlichkeiten, die die Arbeit des MVG-Automatenvertriebs erleichtern werden. So sind die Geräte im Gegensatz zu ihren Vorgängermodellen in der Regel per LAN-Verbindung erreichbar. Dies ermöglicht die schnelle Übertragung und Analyse von Störungen und beschleunigt damit die Fehlerbehebung. Intern werden Kontrollen wie Papiervorrat erleichtert, wobei durch eine äußerst leistungsfähige Papierbestückung und redundant vorgehaltene Thermodrucktechnik die Geräte seltener als bislang angefahren werden müssen. Die Beleuchtungskörper sind in energiesparender LED-Technik ausgeführt.
Das erste Gerät steht seit heute innerhalb des MVG-Kundencenters am Marienplatz . Weitere 19 folgen bis Jahresende in den Stationen Giesing Bf., Hauptbahnhof, Marienplatz und Sendlinger Tor. Und die neuen U-Bahnhöfe Moosacher St.-Martins-Platz und Moosach werden zur Eröffnung am 12. Dezember komplett mit den neuen Geräten bestückt sein. Das Austauschprogramm wird dann bis Ende 2012 fortgesetzt. Ersetzt werden insgesamt 278 Geräte des Herstellers Ascom Autelca, die seit dem Jahre 1988 zuverlässig in Dienst gestanden sind, nun aber (software-)technisch so weit überholt sind, dass ein Weiterbetrieb nicht mehr möglich ist. Zusammen mit den neuen Automaten der Moosacher U-Bahn-Verlängerung werden insgesamt 292 neue Geräte aufgestellt. Das Investitionsvolumen beträgt rund 9,5 Millionen Euro. (Foto: SWM/MVG)

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