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Der folgende Artikel erschien bei BahnInfo
  • am 05.03.2010
  • auf der Aktuellseite München
  • in der Kategorie U-Bahn

MVG verspricht Quantensprung in der Fahrgastinformation

Bild zum Beitrag

 
In Münchens kommunalen Schienenverkehrsmitteln soll ein neues Informationszeitalter eingeläutet werden. Ab der zweiten Jahreshälfte soll sukzessive ein Großteil der Fahrzeuge mit einem Informationssystem aus zwei Komponenten – Fahrgastinformation und Infotainment ausgestattet werden. Es ist der zweite Anlauf, nachdem das bereits im Jahr 2001 testweise installierte "U-Info" im Frühjahr 2003 auf Grund der Insolvenz des privaten Betreibers wieder in der Versenkung verschwand.
 
Diesmal soll es ein erfahrenes Unternehmen, das bereits auf 10 Jahre Erfahrung in Berlin zurückblicken kann, richten. Von den neun Bewerbern konnte sich der Betreiber des "Berliner Fensters" durchsetzen. Das „Berliner Fenster“ ist in der Hauptstadt mit über 3.700 Doppelmonitoren präsent und wird dort überwiegend positiv bewertet. Der südliche Ableger soll nun passenderweise "Münchner Fenster" heißen.
 
Das neue Medium stellt einen Quantensprung in der Kundeninformation dar: Es schließt Informationslücken während der Fahrt und soll die Nutzung des ÖPNV durch einen Mix aus Nachrichten und Unterhaltung attraktiver machen. Manche Einschätzungen legen sogar die These nahe, dass sich durch die kurzweilige Fahrt auch Vandalismuserscheinungen reduzieren lassen.
 
Wichtigstes Ziel der MVG ist allerdings die Verbesserung der Fahrgastinformation. Ein Gutteil der Münchner U-Bahn-Züge verfügt nämlich bis dato noch nicht über zeitgemäße Fahrgastinformationssysteme – weder optisch noch akustisch. Die Fahrgäste in den U-Bahn-Baureihen A und B (Baujahre 1971 – 1988) werden lediglich über Fahrerdurchsagen informiert, deren Qualität mitunter sehr von der Tagesform des Sprechenden abhängig ist. Dennoch möchte man sich mit dem jetzt gefundenen Lösung erst einmal auf die Einführung der optischen Fahrgastinformation beschränken. Automatische Haltestellenansagen sollen nicht nachgerüstet werden.
 
Für die optische Fahrgastinformation sollen insgesamt 1.432 Doppelmonitore in den U-Bahnen und 680 Doppelmonitore in den Straßenbahnzügen installiert werden. Die U-Bahn-Wagen  erhalten dafür pro Wagen vier Doppelmonitore „Rücken an Rücken“. Die Bilddiagonale soll 17 Zoll im Format 16:9 betragen. Anzahl und Standorte der Bildschirme wurden so ausgewählt, dass die Einheiten von möglichst vielen Plätzen aus sichtbar sind, sich aber nicht aufdrängen. Die Züge erhalten gleichzeitig neben dem neuen Infosystem auch Kameras zur Videoüberwachung, Brandschutzvorrichtungen, teilweise Zählgeräte für die die Erfassung der Linienbeförderungsfälle. Alle genannten Projekte bedingen einen mehr oder weniger großen Eingriff in den Fahrgastraum bzw. die Elektronik der Züge. Etwa Mitte dieses Jahres soll nach erfolgter Ausschreibung mit der Installation begonnen werden.
 
Bei der U-Bahn werden die neueren A-Wagen, die noch mindestens 10 Jahre in Betrieb bleiben sollen (Serien A2.5 und A2.6 ab Baujahr 1982), sämtliche B-Wagen und die C-Züge ausgestattet, das sind  insgesamt 358 Wagen. Neue Züge, die die ältesten A-Wagen in den kommenden Jahren ablösen werden, werden natürlich schon serienmäßig mit dem Info-System ausgerüstet.
 
Bei der Trambahn werden nach jetzigem Planungsstand ebenfalls bis 2014 alle dann vorhandenen 102 Züge (R2.2, R3.3 und Variobahn) ausgestattet. Jedes Wagenteil soll jeweils eine Einheit mit zwei wie bei der U-Bahn angeordneten Doppelbildschirmen (12 oder 15 Zoll, je nach Zugtyp; Format 16:9) bekommen.
 
Die Monitore für das Infotainment zeigen einen Mix aus tagesaktuellen Nachrichten, Hintergrundthemen, Unterhaltung - und Werbung. Die Inhalte für dieses Infotainment liefert
die „Berliner Fenster GmbH“. Das „Münchner Fenster“ wird dabei als eigenständiges Medium mit hoher lokaler Kompetenz geführt. Zu diesem Zweck wird in München ein eigenes Studio mit sechs Mitarbeitern aufgebaut. Dieses wird Sendeschleifen von rund 15 Minuten Dauer produzieren, die mehrmals täglich aktualisiert werden. Das Infotainment besteht aus mindestens 80 Prozent redaktionellem Inhalt (Nachrichten, Unterhaltung, Wissenswertes, MVG-Informationen) und bis zu 20 Prozent Werbung.
 
Bei der Fahrgastinformation erfahren die Kunden neben der Anzeige der nächsten Haltestelle Linie und Ziel des Zuges, Umsteigemöglichkeiten, die Ausstiegsseite, außerdem wird die Uhrzeit und an Endstationen die Zeit bis zur Abfahrt angezeigt.  Ein besonderes Schmankerl wird der Hinweis auf die wichtige Ziele und Sehenswürdigkeiten im Umfeld des nächsten Bahnhofs oder der nächsten Haltestelle sein.
 
In der zweiten Ausbaustufe sollen dann während der Fahrt auch dynamische Daten in Form von Echtzeitinformationen über Anschlussmöglichkeiten angezeigt werden. Hierfür muss allerdings noch ein Datenübertragungsnetz aufgebaut werden.
 
Die Inhalte sollen in HD-TV-Qualität dargestellt werden. Hierzu werden die Abstellanlagen, Endbahnhöfe und Knotenbahnhöfe der U-Bahn mit Breitband-Funkverbindungen ausgerüstet, über die Informationen auf den Zug überspielt werden können. Versorgt werden zunächst wichtige Knotenbahnhöfe im U-Bahn-Netz sowie die Abstellanlagen der U-Bahn, um dort nachts die Überspielung größerer Datenmengen (z. B. Filme für das Infotainmentprogramm) auf die abgestellten Züge zu ermöglichen. Bei der Tram wird ebenfalls eine Lösung über Funkwellen vorbereitet. Für beide Verkehrsmittel gilt: Je weiter fortgeschritten der Ausbaustand, je mehr „Daten-Tankstellen“ es also im Netz gibt, desto schneller bzw. öfter kann eine Aktualisierung der Infotainmentinhalte erfolgen und an desto mehr Haltestellen ist eine Versorgung der Fahrzeuge mit Live-Daten zu Umsteigebeziehungen und Betriebslagen möglich.
 
Die Kosten für das Projekt liegen bei ca. 6,5 Millionen Euro. Für das Infotainment fallen auf Seiten von SWM/MVG aber keine Kosten an. Das Unternehmen wird vielmehr sogar an den Einnahmen aus der Werbung beteiligt. (So wie in dem MVG-Pressebild soll es einmal aussehen: Deckenmonitore in einem C-Zug; im unteren Beispiel, welches im "Echtbetrieb" natürlich nicht transparent ist, sieht man die dynamischen Fahrgastinformationen und eine Werbeinblendung)

(Arnd Werther, 05.03.2010)

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