- am 04.10.2008
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- in der Kategorie S-Bahn
Untersuchungsbericht zum Auffahrunfall Südkreuz am 20.11.2006
Am 20.November 2006 kam es um 10:23 Uhr auf dem Bahnhof Südkreuz (Vorortbahnsteig) zu einem Auffahrunfall, bei dem 37 Personen, davon zwei schwer, verletzt wurden. Mit noch ca. 37 km/h fuhr ein S-Bahnzug Baureihe 481 der Linie S25 trotz eingeleiteter Betriebs- und Schnellbremsung auf den am Bahnsteig stehenden Ultraschallschienenprüfzug SPERRY auf. Zuvor überfuhr der Zug ein Halt zeigendes Signal.
Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) als zuständige Aufklärungsstelle hat nun einen Untersuchungsbericht (PDF, 260 KB) zu diesem Unfall veröffentlicht. Demnach war die ungenügende Bremswirkung des S-Bahnzuges die Ursache. Diese kam durch einen stark verringerten Reibwert zwischen Rad und Schiene durch Feuchtigkeit und Schmutz, der fehlenden Information für den Triebfahrzeugführer über verminderte Reibwerte in Folge des vorausfahrenden Ultraschallschienenprüfzuges, einen für diesen Schienenzustand nicht optimierten Gleitschutz der Bremse und die ungenügende Wirkung der Sandstreueinrichtungen des S-Bahnzuges zu Stande.
Als Folge dieses Unfalls wurde die Höchstgeschwindigkeit der Baureihe 481 zunächst auf 90 km/h, später noch auf 80 km/h herabgesetzt. Um die Höchstgeschwindigkeit wieder heraufsetzen zu können, sind einige bauliche Veränderungen an den Fahrzeugen nötig, die derzeit durchgeführt werden. So erhalten die Fahrzeuge der BR 481 eine Sandfüllstandsanzeige. Darüber hinaus werden die Sandstreueinrichtungen und der Gleitschutz optimiert.

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