- am 02.07.2008
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- in der Kategorie U-Bahn
Hochbahn stellt DT5-Modell vor
Am Dienstag, 01.07.2008 stellte die Hamburger Hochbahn AG beim Hersteller Linke-Hoffmann-Busch in Salzgitter das 1:1-Modell der neuen Baureihe DT5 vor. Mit der Baureihe DT5 soll ab 2012 die aus den Jahren 1968-71 stammende Baureihe DT3 ersetzt und der Mehrbedarf durch neue U4 in die Hafencity abgedeckt werden.
Mit einer Länge von 40 Metern entspricht der DT5 als 3-teiliges Fahrzeug in seinen Abmessungen weitestgehend dem DT3. Die Form des Wagenkastenes entspricht weitestgehend der Vorgängerbaureihe DT4, durch konstruktive Maßnahmen konnte der Wagenkasten des DT5 sogar noch um 2 cm gegenüber dem DT4 von 2,58 Meter auf 2,60 Meter verbreitert werden. Außen fällt der DT5 sofort durch die großzügige Frontscheibe und LED-Scheinwerfer auf. Der komplett aus Edelstahl bestehende Wagenkasten ist nicht lackiert, lediglich die Fronten und Türen sind ähnlich wie bei DT2 und DT3 rot lackiert. Anders als DT2 und DT3 sind beim DT5 die Fronten nur an der Seite und die Türen nur oberhalb des mittig verlaufenden Knicks rot lackiert, zwischen den Türen ist an der Dachkante noch ein roter Streifen. Innen sind die Flächen weiß und hellgrau gehalten, die Sitze sind mit einem roten Stoff bezogen. Im ersten und letzten Wagen sind an der hinteren Tür pro Einheit zwei Stellplätze für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder vorgesehen. Das Fahrgastinformationssystem ist gegenüber der Vorgängerbaureihe DT4 weiter verbessert worden: So werden beim DT5 neben der automatischen Haltestellenansage die nächste Haltestelle sowie der weitere Linienverlauf über großflächige Displays auch optisch angezeigt. Erstmals in der fast 100jährigen Geschichte haben mit dem DT5 Fahrzeuge der Hamburger U-Bahn Übergänge zwischen den Wagen und Klimaanlage. Selbstverständlich sind die vielerorts längst bewährten Sicherheitssysteme wie Videoüberwachung und Notrufsprechstellen auch beim DT5 vorhanden. Intelligente Türschließsysteme verhindern mit Lichtschranken und Klemmschutzleisten sowohl das unnötige Offenstehen der Türen bei längeren Stationsaufenthalten als auch das Einklemmen von Personen und Gegenständen beim Schließvorgang.
Der Wagenkasten besteht komplett aus Edelstahl und kann leicht gereinigt werden. 4 luftgefederte Drehgestelle sorgen für eine hohe Laufruhe, optimierte Redundanzsysteme für z.B. Antriebs-, Bordnetz- und Luftversorgungssystemen für eine hohe Zuverlässigkeit. Wie die Vorgängerbaureihe DT4 wird auch der DT5 eine Sprinkleranlage haben, zusätzlich sind in den Gerätekästen Temperaturfühler angebracht. Die 6 Motoren mit je 135 kW machen den DT5 wie die bisherigen Baureihen DT3 und DT4 80 km/h schnell. Gleichzeitg wird der DT5 extrem leise sein, bei einer Vorbeifahrt mit 60 km/h darf der Geräuschpegel maximal 77 Dezibel betragen. Selbstverständlich wird auch beim DT5 die beim Bremsen erzeugte Energie ins Netz zurück gespeist. 95% des Materials sind recyclebar, so dass die DT5 nach Ende ihrer Nutzungsdauer eines fernen Tages umweltschonend verschrottet werden können.
Der freizügige Einsatz im gesamten Netz ist für ein U-Bahnfahrzeug wie der DT5 eine unverzichtbare Bedingung. Dazu mussten auch die Besonderheiten der Ringlinie U3 mit den nur 90 Meter "kurzen" Bahnsteigen berücksichtigt werden. Mit der Fahrzeuglänge von 40 Metern kann der silberfarbene DT5 sowohl mit 2 Einheiten auf der Ringlinie U3 als auch mit 3 Einheiten auf allen übrigen U-Bahnlinien mit 125 Meter langen Bahnsteigen freizügig eingesetzt werden. Daher wird der silberfarbene DT5 ab 2009 vorrangig auf der Ringlinie U3 und ab 2011 auch auf der U4 in die Hafencity eingesetzt werden. Späterer Einsatz auf U1 und U2 nicht ausgeschlossen!
Der Auftrag umfasst die Lieferung von 27 dreiteiligen Einheiten von 2009-13 und eine Option auf eine 2. Bauserie mit 40 Einheiten von 2013-15. Der Auftragswert beträgt insgesamt 240 Mio Euro. Alstom Linke-Hoffmann-Busch wird die Wagenkästen und die Drehgestelle bauen, Bombardier wird die Antriebs- und Steuerungstechnik liefern. Bei der zuvor erfolgten europaweiten Ausschreibung wurden insgesamt vier Angebote eingereicht, neben Alstom / Bombardier hatten auch Rotem, Siemens und Stadler / Vossloh Kiepe Angebote abgegeben.
Nachstehend noch einige Bilder vom Modell (bitte mit der Maus anklicken): Außenansicht, Innenansicht, Fahrzeugzeichnung

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