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Der folgende Artikel erschien bei BahnInfo
  • am 31.03.2007
  • auf der Aktuellseite Hamburg / Schleswig-Holstein
  • in der Kategorie Allgemeine Meldungen aus der Region

Mehr Güter auf das Gleis, aber nicht um jeden Preis - Sanierung Gummibahn

Bild zum Beitrag

Mit über 40% Wachstum auf der Schiene müsse man im Bereich des Güterverkehrs laut der Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für Schleswig-Holstein und Hamburg, Ute Plambeck, bis 2015 rechnen. Schon heute seien Ihrer Ansicht nach die Kapazitäten ausgeschöpft, so dass dringender Handlungsbedarf bestehe. Die Bahn versucht daher die Weichen schon heute für die Zukunft zu stellen, saniert Ihre Trassen und setzt sich für die kontinuierliche Fortentwicklung des Bundesverkehrswegeplans ein. Nicht zuletzt daraus resultierte der so genannte „66er-Plan“, eine besondere Prioritätenliste des Maßnahmenkatalogs vom Bund. Als einziges Projekt der Liste scheint für Norddeutschland momentan lediglich der 23 km umfassende Ausbau bzw. die Ertüchtigung der Güterumgehungsbahnstrecke (mit Nummer 1234) zwischen Eidelstedt und Rothenburgsort übrig geblieben zu sein, so dass die Bahn hier indes erst recht Großes vorhat.
Von bislang 35 Zügen pro Tag will sie auf ca. 84 erhöhen und plant zeitgleich ihre Länge um ca. 200 m auf bis zu 650 m nach oben zu korrigieren. Ebenso soll die Streckenhöchstgeschwindigkeit von 80 km/h künftig auf ganzer Linie gelten und voll ausgefahren werden. Ein Umstand, der auf den ersten Blick den steigenden Transportzahlen entgegen kommt und ökologisch dem 70er-Jahre-Slogan „Güter gehören auf die Schiene“ entspricht.

Gleichwohl regt sich jedoch Widerstand seitens der anwohnenden Bevölkerung. Sie befürchtet auf der bei den Eisenbahnern betriebsintern als „Gummibahn“ bezeichneten Umfahrung erhöhte Lärmbelästigung. Vor allem macht den Bürgern zu schaffen, dass rechtlich lediglich der Abschnitt Horn – Rothenburgsort ein Neubau ist und daher nur dort ein gesetzlicher Anspruch auf geeignete Schutzmaßnahmen vor den akustischen Immissionen besteht. Um diesem Sachverhalt konstruktiv entgegen zu wirken, beschloss 1998 die damalige Bundesregierung das bis vor kurzem 51 Millionen Euro starke Lärmsanierungsprogramm an bestehenden Schienenwegen. Die Maßnahme des Bundes, deren Haushalt bis 2008 auf rund 100 Millionen Euro aufgestockt werden soll und gegenwärtig 76 Millionen Euro umfasst, ist freiwilliger Natur und erfolgt nach einer Art standardisiertem Bewertungsverfahren. Für die ausschließlich zu sanierenden Abschnitte der Trasse „1234“ kamen mit Hilfe dieses nicht rechtsverbindlichen Aktionsprogramms so 3,2 km Lärmschutzwand heraus, die über dieses Jahr hinaus errichtet werden sollen. Insgesamt sogar 8,1 km. Dennoch sind die Anrainer der Meinung, dass es zu wenig ist, was gegen die Belastung seitens der Bahn unternommen wird.
Viele Bürger der betroffenen Stadtteile – als Beispiel Stellingen, Niendorf, Lokstedt, Groß Borstel oder Eppendorf – haben sich deswegen mit Initiativen unter dem Dachverband „IG Schienenlärm“ formiert und in einer bislang beispiellosen Kampagne hohes Engagement gezeigt.
Im Jahre 2005, nach Bekannt werden der Pläne, gründeten die Vertreter von Bahn, Stadt und Anliegern schließlich einen „Runden Tisch“. Ein erster Erfolg, die Bürgerschaft beschloss im Oktober des letzten Jahres einstimmig, auf jeden gespendeten, einen Euro hinzuzupacken.
Innerhalb von nur drei Monaten sammelte die Interessengemeinschaft etwa 3,8 Millionen Euro für ergänzende Maßnahmen wie das zusätzliche Errichten neuer Schutzmauern und das Erhöhen oder Verlängern der Lärmschutzwände, welche die Bahn mit Unterstützung vom Bund baut. Mittlerweile stehen von den aufzubringenden acht, 7,6 Millionen Euro für die neun weiteren Wände bereit.

Gestern folgte dann schließlich ein weiterer wichtiger Schritt für die Beteiligten. Um sich vom Gegenstand der Unruhe ein leibhaftiges Bild zu machen, lud die Behörde für Stadtentwicklung und Umweltschutz (BSU) zum „Anfahren gegen den Lärm“ auf der Strecke zwischen Eidelstedt und Rothenburgsort ein, bei der Staatsrat Gerhard Fuchs einen Zuwendungsbescheid an Ute Plambeck übergab. Damit versichert die Stadt der Bahn, 370.000 Euro für die Planung der Erweiterungen bereitzustellen. „Ich freue mich, dass wir heute die Möglichkeit haben, in einem Zwischenstadium Bilanz zu ziehen. Zu dieser Bilanz gehört ein Wort – Gemeinsamkeit“, sagte Fuchs während der Fahrt wörtlich und bezeichnete die Anliegen der Bewohner als berechtigt. Die Konzernbevollmächtigte Ute Plambeck betonte in einem persönlichen Gespräch, dass die Bahn und die Hansestadt es forcierten, die Priorität der Vorhaben nach oben zu setzen. Gleichzeitig sei sie stolz, dass in diesem Jahr bei momentan sechs durch Bundesmittel finanzierten Anlagen der Bau bevorstehe. Wenn alles kontinuierlich weiter laufe, könnten weitere Wände schon Mitte des nächsten Jahres begonnen werden.
Dennoch wies sie darauf hin, dass man hinsichtlich der sich außerhalb des Lärmsanierungsprogramms befindlichen Konstruktionen erst nach Abschluss der Planungen beurteilen könne, was wirklich gebaut werde.

Ein Ende der Verhandlungen ist also nicht in Sicht, zudem nun auch Bewohner aus Barmbek und Dulsberg auf einen aktiven Schutz mit Mauer bestehen. Hier aber realisierte man bis dato eine passive Lösung, bei der laut Ute Plambeck allein in Barmbek bislang etwa 300 Wohneinheiten z. B. mittels Fenstern isoliert wurden. 75% trägt im Regelfall der Bund, die restlichen 25% aufgrund der Wertsteigerung der Eigentümer.
Vera Mewing, der ersten Vorsitzenden von „Lärmschutz für Barmbek und Dulsberg“, reicht das nicht aus. „Wir sind für den Güterverkehr auf dem Gleis“, sagte sie, aber wenn nicht eine andere Lösung komme, bliebe ihr nur der Umzug.
Doch sie gibt sich zuversichtlich und wertet den „Runden Tisch“ sowie das gestrige Ereignis überaus positiv: „Ich bin frohen Mutes, dass wir zum Ziel kommen.“
Uwe Schröder, Verantwortlicher bei der „IG Schienenlärm", bekräftigt jedoch eines: „Wenn die Deutsche Bahn auch zu unserem Kontrahenten gehört, so erfahren wir aber vor allem große Unterstützung von der Hamburger Abteilung."

Bild: Staatsrat Gerhard Fuchs übergibt Ute Plambeck den Zuwendungsbescheid von 370.000 EUR. Die Planung für zusätzliche neun Wände kann beginnen. © Christian Linow

BahnInfo-TV: Staatsrat Gerhard Fuchs über das Ergebnis Für die Anwendung ist der Quick-Time-Player erforderlich.

(Christian Linow, 31.03.2007)

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