- am 16.09.2023
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- in der Kategorie Regionalverkehr
RegioInfra präsentiert Konzept "Karower Kreuz 365+"

"Karower Kreuz 365+", so lautet der Name des Konzeptes der fünf Anliegergemeinden und -landkreise Prignitz, Ostprignitz-Ruppin, Ludwigslust-Parchim, Mecklenburgische Seenplatte und Rostock entlang der Bahnstrecke Pritzwalk – Meyenburg – Plau am See – Karow (Meckl) – Güstrow.
Am vergangenen Mittwoch wurde das Konzept in Karow und Pritzwalk durch den Infrastrukturbetreiber Regio Infra Nord-Ost GmbH & Co. KG (RIN) vorgestellt. Mit dem "Advanced TrainLab", einem umgebauten ehemaligen Diesel-ICE, fanden im Rahmen der Vorstellung Testfahrten zwischen Karow und Malchow statt. Auf einem circa einen Kilometer langen Abschnitt konnte der Zug hier mit bis zu 140 km/ h fahren.
Ziel dieses Konzeptes ist die Wiederbelebung der Nord-Süd-Verbindung an 365 Tagen im Jahr. Bisher werden die Strecken zwischen Parchim, Malchow und Plau am See nur im Saisonverkehr von Mai bis September bedient. Zwischen Karow und Güstrow sowie Plau am See und Meyenburg findet derzeit überhaupt kein Bahnverkehr statt.
Mit einer maximalen Höchstgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern könnten zukünftig Taktknoten in Pritzwalk und Karow entstehen, in denen auf kurzem Wege zwischen allen Linien in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung umgestiegen werden kann. Von Seiten der RIN wurde das Konzept positiv auf seine Machbarkeit auf dem vorhandenen Streckennetz geprüft. Die fünf Landkreise fordern, dass dieses Konzept die Grundlage für die Potentialanalyse des Streckennetzes Südmecklenburg-Prignitz werden muss, welches durch die beiden Verkehrsminister der Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern Ende August in Auftrag gegeben wurde.
Neben den beiden von Berlin ausgehenden Strecken über Angermünde und Oranienburg, entstünde so eine dritte Anbidung der Hauptstadt an die Ostseeregion. Mit einer Wiederbelebung würde auch der Kurort Plau am See seine im Jahr 2000 eingestellte Verbindung ans Schienennetz zurück erhalten. Ende 2024 wird mit einem Ergebnis der nun gestarteten Analyse gerechnet. Anhand dieser sollen im Anschluss Investitions- und Ausbaubedarf ermittelt werden.
Foto (Knut Rosenthal): Advanced TrainLab kurz vor Karow (Meckl)

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