- am 06.10.2019
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Fahrgastsprechtag S-Bahn 2019
Im Rahmen der Schienenverkehrswochen veranstaltete der Berliner Fahrgastverband IGEB am 24.09.2019 den Fahrgastsprechtag S-Bahn, bei dem sich Peter Buchner, Sprecher der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin GmbH, wie gewohnt offen und souverän den Fragen und der Kritik des Publikums stellte. Auch in diesem Jahr diente die DB-Kantine nahe dem S-Bahnhof Nordbahnhof als Veranstaltungsort.
Qualitätsoffensive und aktuelle Performance
Die „Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS“, bei der alle Geschäftsfelder (S-Bahn Berlin, DB Station & Service, DB Netz und DB Energie) gemeinsam arbeiten, hat erste Erfolge gebracht und wird fortgesetzt. Ein Thema hierbei ist die Triebfahrzeugführer-Ausbildungsoffensive. Seit dem Jahr 2016 haben 373 Personen die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, davon 59 im Jahr 2019. Dafür wurden auch die Ausbildungskapazitäten erhöht und die Ausbildungsqualität unter anderem durch die Inbetriebnahme eines neuen Fahrtrainers verbessert. Auf den Bahnhöfen wird die statische Wegeleitung verbessert. Dabei wird diese nun auch um Bus-Liniennummern erweitert, sofern mehrere Ausgänge zu den Bussen führen. Im Oktober 2019 wird auf dem Bahnhof Fredersdorf (S5) ein neuer Anzeigertyp ZIM (Zug-Info-Monitor) als Nachfolger der LCD-Anzeiger in den Testbetrieb genommen. Dieser kann deutlich flexibler bespielt werden. In den Fahrzeugen wurde die Sitzpolsterreinigung optimiert. Es erfolgt nun mindestens halbjährlich eine Reinigung mit Dampfdruckreiniger. Dadurch kann auf den Einsatz von Flüssig-Reinigern weitestgehend verzichtet werden und die Fahrzeuge stehen aufgrund der schnelleren Trocknung auch schneller wieder zur Verfügung. Entlang der Gleise wurde der Austausch von minderwertigen Signalkabeln durch störungsresistentere gestartet. Bislang wurden 11,2 km Kabel getauscht.
Die Bausteine der Qualitätsoffensive werden auch 2019 bei der „Bahnhofstour“ direkt den Fahrgästen vorgestellt und mit ihnen diskutiert. Dabei kann direkt mit Führungskräften der verschiedenen Bereiche gesprochen werden. Dieses Jahr stehen noch Termine auf den S-Bahnhöfen Bernau (S2), Pankow (S2), Rathaus Steglitz (S1) und Adlershof (S45, S46, S8, S85, S9) an.
Die Pünktlichkeit konnte gegenüber den Vorjahren gesteigert werden. Sie lag in den bisherigen Monaten dieses Jahres bis auf eine Ausnahme stets über der Ponälegrenze von 96 Prozent. Nur der Monat Juni lag mit 92,72 Prozent deutlich darunter. Der September wird nach dem Brandanschlag auf einen Kabelkanal und diversen Signalstörungen auch wieder unter die Grenze fallen. Inzwischen haben sich die Teilnetze hinsichtlich der Pünktlichkeit angeglichen. Früher waren vor allem die Ringbahn, aber auch die Stadtbahn hinsichtlich der Pünktlichkeit Problemkinder. Die Zuverlässigkeit der S-Bahn ist gestiegen, die Zugausfälle sind ebenso rückgängig wie die Fahrzeugstörungen und die Störungen der Leit- und Sicherungstechnikanlagen. Allerdings hat die Zahl der Fremdeinwirkungen stark zugenommen, so dass sich hinsichtlich der Wahrnehmung von außen keine Verbesserung eingestellt hat.
Die Kundenzufriedenheit ist im November 2018 von 2,51 auf 2,63 abgerutscht und lag damit seit November 2013 das erste Mal wieder unter der Ponälegrenze von 2,6. Zum Mai 2019 gab es wieder ein Anstieg auf 2,52.
Im Jahr 2018 gab es nach 2012 wieder eine Fahrgastvollerhebung. Über das gesamte Jahr wurden hierbei Fahrgäste auf allen Linien und zu verschiedenen Zeiten gezählt. Dabei hat sich gezeigt, dass die in den Jahren 2013 bis 2017 genannten Zahlen zu gering geschätzt wurden. Bezüglich der Fahrgastzahlen gab es nämlich einen ordentlichen Sprung von rund 436 Millionen im Jahr 2017 auf 478,1 Millionen im Jahr 2018. Im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2012 sind die Fahrgastzahlen um 21 Prozent gestiegen. Mit den neuen Fahrzeugen der Baureihen 483 und 484 können künftig die Fahrgastzahlen besser ermittelt werden, diese Züge werden Fahrgastzählanlagen haben. Werktäglich nutzen inzwischen 1,5 Millionen Kunden die S-Bahn Berlin. Die Verkehrsleistung liegt im Jahr 2018 bei 4.599 Mio. Personenkilometer (Pkm). Sie liegt damit um rund 12 Prozent höher als in 2012. Die wesentlichen Nachfragetreiber sind das Wachstum an Bevölkerung und Arbeitsplätzen, die stärkeren Pendlerbeziehungen, ein sich änderndes Verkehrsverhalten und die daran ausgerichteten Maßnahmen der Länder durch Bestellung zusätzlicher Verkehrsleistungen, Zugkapazitäten, Taktverdichtungen, neuer und verbesserter Zugangsstellen.
Die Fahrgastzuwächse verteilen sich im Netz sehr unterschiedlich. Während es auf dem Ostring eine Fahrgaststeigerung um über 25 Prozent gab, stiegen sie auf der S25-Süd kaum.
Fahrplan 2020
S3 Spandau - Erkner
In der Hauptverkehrszeit (HVZ) wird die dritte Zuggruppe zwischen Friedrichshagen und Ostbahnhof wieder eingeführt, neu als Express-S-Bahn. Sie verkehrt alle 20 Minuten als Halbzug ohne Halt in Hirschgarten, Wuhlheide, Betriebsbahnhof Rummelsburg und Rummelsburg. Je nach Lastrichtung besteht in Ostbahnhof Anschluss an die bzw. von der Tageszuggruppe der S5.
Diese neue Zuggruppe verkehrt nicht in den Sommer- und Weihnachtsferien und wird gegebenenfalls unter der Liniennummer S3X oder SX3 verkehren.
S5 Westkreuz - Strausberg Nord
Die HVZ-Verstärker aus Mahlsdorf kommend werden über Warschauer Straße hinaus bis Ostbahnhof verlängert.
S75 Warschauer Straße - Wartenberg
Die Linie S75 verkehrt im Tagesverkehr mit allen Fahrten nur noch bis Warschauer Straße. Es werden nur noch Halbzüge eingesetzt.
S85 Pankow - Grünau
Aufgrund der gestiegenen Nachfrage wird die S85 künftig mit Dreiviertelzügen statt Halbzügen bestückt.
Baumaßnahmen
Auch im Jahr 2020 stehen umfangreiche Baumaßnahmen an, die im Allgemeinen zu Schienenersatzverkehren (SEV) führen. Hier ein Überblick.
Netz Nord-Süd
Im Norden erfolgt auf der S1 eine Gleiserneuerung zwischen Birkenwerder und Oranienburg sowie der Neubau der Eisenbahnüberführung über die Bundesautobahn A10. Auf der S2 werden die Brückenarbeiten und Gleiserneuerungen zwischen Buch und Bernau fortgesetzt. Dies führt zu Eingleisigkeiten. Auf der S25 wird zwischen Schönholz und Hennigsdorf das neue Zugbeeinflussungssystem (ZBS) eingebaut und ein neues elektronisches Stellwerk (ESTW) in Betrieb genommen. Auch rund um das Nordkreuz wird das ZBS eingebaut. Entlang der Brehmestraße wird eine Lärmschutzwand aufgebaut. Im Nord-Süd-Tunnel finden Instandhaltungsmaßnahmen statt. Im Süden wird die Straßenüberführung Moltkestraße (S1) neugebaut. Der Neubau der Regional- und Fernverkehrsgleise auf der Dresdener Bahn (S2) bedingt teilweise die Einstellung des parallelen S-Bahnverkehrs. Am Bahnhof Marienfelde (S2) wird es zu einer länger andauernden Eingleisigkeit kommen.
Netz Stadtbahn
In den Sommerferien erfolgt die Fertigstellung des Bahnhofs Karlshorst (S3). An den Bahnhöfen Ostbahnhof (S3, S5, S7 und S9) und Köpenick (S3) werden Weichen erneuert. Auf der östlichen S5 wird das neue Zugbeeinflussungssystem und ein elektronisches Stellwerk in Betrieb genommen. Des weiteren erfolgen Gleiserneuerungen zwischen Mahlsdorf und Hoppegarten und im Bahnhof Fredersdorf sowie der Neubau der Straßenüberführung Blumberger Damm. Entlang der S7 Ost werden Iso-Stöße für das ESTW ausgebaut. Am Bahnhof Gehrenseestraße (S75) wird ein Aufzug gebaut.
Netz Ring
Auf dem Nordring ist im September die Inbetriebnahme der Stichstrecke zum Hauptbahnhof (so genannte S21, 1. Bauabschnitt) vorgesehen. Anschließend erfolgt bis zur Aufnahme des Fahrgastbetriebes (frühestens zum Fahrplanwechsel Dezember 2020, eher später) ein Probebetrieb. Wie schon das Netz Nord-Süd ist auch die Ringbahn vom Einbau des ZBS rund um das Nordkreuz betroffen. Auf dem Südring wird ein neues Unterwerk in Wilmersdorf gebaut und es werden die Gleise zwischen Tempelhof und Neukölln sowie zwischen Neukölln und Baumschulenweg erneuert. In Schöneweide stehen das für das gesamte Fahrplanjahr 2020 nur die Gleise 4 und 5 zur Verfügung.
Fahrzeuge
Das 50-Maßnahmen-Paket „Weiterbetrieb“ für die älteren Fahrzeuge der Baureihen (BR) 480 und 485 ist weiterhin in der Ausführung. Die 70 Viertelzüge (Vz) der BR 480 sind vollständig im Einsatz. Hier haben sich die Stabilisierungsmaßnahmen bereits positiv ausgewirkt. So reduzierten sich z. B. die Luftpresserschäden um 30 Prozent (2015: 100 Störungen, 2018: 70 Störungen) und auch die Zugausfälle wegen defektem Spitzenlicht sind zurückgegangen und dies sogar um 85 Prozent (2015: 194 Ausfälle, 2018: 32 Ausfälle). Wegen der Prognose weiter steigender Fahrgastzahlen wird ein Weiterbetrieb der BR 480 über 2023 hinaus geprüft. Hierfür müssen die Fahrzeuge jedoch zwingend das neue Zugsicherungssystem (ZBS) unterstützen, wofür seit 2017 Voruntersuchungen zum Einbau und den technischen Rahmenbedingungen (Einbau in das Fahrzeug, bremstechnische Untersuchungen, Fragen zur Zulassung) in Zusammenarbeit mit den Systemlieferanten und der S-Bahn Berlin sowie dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) durchgeführt wurden. Die Zulassung des Systems für die BR 480 ist bis Ende 2020 geplant. Die Umrüstung der Fahrzeuge ist dann im Rahmen der Fahrzeugrevisionen bis 2023 inkl. weiterer notwendiger Maßnahmen vorgesehen. Der Einsatz der BR 480 ist bis 2028 vorgesehen.
Bei den 80 Vz der BR 485 sind noch immer 15 von 25 Maßnahmen in der Umsetzung. Aber auch hier zeigen die Stabilisierungsmaßnahmen bereits Wirkung. So konnten die Bremsstörungen durch den Austausch der Bremskontrollleuchte durch LED um 95 Prozent (2015: 384 Störungen, 2018: 14 Störungen) und die Störungen der elektro-akustischen Anlage (ELA) durch die Stabilisierung der Stromversorgung um 80 Prozent (2015: 173 Störungen, 2018: 35 Störungen) reduziert werden. Inzwischen sind mehr als 50 Prozent der Flotte ertüchtigt. Die Baureihe soll außer Betrieb gehen, wenn im Rahmen der Ausschreibung Netz Ringbahn die S8 vollständig auf Neufahrzeuge umgestellt wurde. Ein Fahrzeug dieser Baureihe soll das Deutsche Technikmuseum Berlin erhalten.
Das Projekt „Langlebigkeit BR 481“, welches einen stabilen und zuverlässigen Einsatz für 30 Betriebsjahre je Fahrzeug ermöglichen soll, macht weiter Fortschritte. Drei Musterfahrzeuge sind derzeit im Umbau (Viertelzüge 381, 017 und 392). Der Viertelzug 381 soll noch im Oktober der Öffentlichkeit vorgestellt werden, die anderen beiden Viertelzüge folgen dieses Jahr noch. Anschließend soll die Serienfertigung für die weiteren 306 Viertelzüge des Interimsvertrags II starten, die bis 2022 abgeschlossen sein soll. Sollte es Folgeverträge hinsichtlich der Ausschreibungen Netz Stadtbahn und Netz Nord-Süd geben, sollen auch die restlichen 191 Viertelzüge dieser Baureihe zwischen 2022 und 2024 umgebaut werden. Um das Projekt selbst umsetzen zu können, wurden und werden rund 9,3 Millionen Euro in die Hauptwerkstatt Schöneweide investiert. Dies betrifft den Bau bzw. Umbau einer Klebehalle, einer Schleifhalle, einer Demontagehalle und einer Kalthalle sowie die Erneuerung des Gleisvorfelds und des Gleises 526 für Testfahrten. Die BR 481 soll bis Anfang der 2030er Jahre im Einsatz bleiben.
Alle 10 Vorserienfahrzeuge (483 001 - 005 und 484 001 - 005) sind inzwischen in Betrieb und befinden sich in der Erprobung. Drei von ihnen (der Viertelzug 483 004 sowie die Halbzüge 484 004 und 484 005) befinden sich bereits in Berlin, die anderen sieben sind im Siemens-Prüfcenter in Wegberg-Wildenrath (Nordrhein-Westfalen). Noch im Oktober sollen aber die Züge 483 001 und 484 001 nach Berlin gelangen. Der Halbzug 484 005 wird Berlin allerdings in Kürze wieder verlassen, um in Wien im dortigen Klimawindkanal für mehrere Wochen getestet zu werden. In Berlin wurden auf dem Gelände des Werkes Schöneweide bereits Typprüfungen durchgeführt. Dies betrifft z. B. die Türsysteme und die Spaltminderung sowie die Spurkranzschmierung. Darüber hinaus fanden notwendige Prüfungen zur Erteilung der Probefahrtgenehmigungen statt, wie Funktionsprüfungen des ZBS und der Fahrsperre. Auch gab es Kuppel- und Schleppversuche mit den Bestandsfahrzeugen sowie Aufgleisübungen. Die derzeit größte technische Herausforderung ist die Entwicklung eines neuen Stromabnehmers, da der für die Neufahrzeuge neu konstruierte Stromabnehmer den Anforderungen nicht genügt. Die Duldung seitens DB Netz bis zur Zulassung des neuen Stromabnehmers ist zugesagt, die umfangreichen Test- und Zulassungsfahrten im gesamten S-Bahn-Netz sind auch bereits gestartet. Diese erfolgen aber zunächst vorwiegend in den Nachtstunden, wenn der sonstige S-Bahn-Verkehr ruht. Ebenso haben die ersten Baureihenausbildungen für die Triebfahrzeugführer begonnen. Nach Ablauf aller vertraglich geschuldeten Testfahrten durch das Hersteller-Konsortium Stadler und Siemens ist für September 2020 die Fahrzeugzulassung geplant. Anschließend erfolgt die Fahrzeugabnahme durch die S-Bahn Berlin. Der Beginn des Fahrgasteinsatzes der neuen Züge am 1. Januar 2021 ist aus heutiger Sicht nicht gefährdet. Dieser soll gegen 4 Uhr am Südkreuz mit der ersten Fahrt der Linie S47 Richtung Spindlersfeld starten.
Für die neuen Baureihen existiert eine Option über weitere 499 Fahrzeuge. Diese wird aber nach aktuellem Stand nicht gezogen werden. Das Land Berlin möchte bekanntlich einen eigenen S-Bahn-Fahrzeugpool aufbauen. Hierfür könnten sich allerdings Stadler und Siemens mit den neuen Baureihen bewerben, ggf. in modifizierter Form.
Vertrieb und Kundeninformation
Nachdem das kontaktlose Bezahlen mit Giro- und Kreditkaten sowie Smartphones seit Januar 2019 in allen S-Bahn-Kundenzentren und -Fahrkartenausgaben möglich ist, funktioniert dies seit August 2019 nun auch an den Fahrkartenautomaten. Bargeldlos können Kunden seit dem 01.03.2019 auch das erhöhte Beförderungsentgelt (EBE) direkt beim Prüfpersonal bezahlen. Die Nutzerzahlen haben sich kontinuierlich erhöht. Im Monat August 2019 haben bereits 35 Prozent aller Direktzahler (Bar und Kartenzahler) ihr EBE mit Karte bezahlt. Ab dem 15. Dezember 2019 wird vollständig auf die Annahme von Bargeld verzichtet. Gleichzeitig kann damit der Missbrauch bzw. die Unterschlagung durch das Prüfpersonal reduziert werden, zu dem es vereinzelt auch kam.
Die Abonnentenzahlen steigen weiterhin kontinuierlich an, etwas weniger als 3 Prozent kommen monatlich hinzu. Aufgrund der neuen Tarifangebote kostenloses Schülerticket Berlin AB, VBB Abo Azubi für 365 Euro und dem neuen Zuschussmodell für Firmentickets gab es in den Monaten August und September 2019 mit einem Plus von 5,82 bzw. 7,78 Prozent sogar deutlich höhere Anstiege. Inzwischen haben mehr als 232.000 Kunden eine Abonnement bei der S-Bahn Berlin.
Informationen zu Baumaßnahmen werden neben den bekannten Online-Kanälen Homepage, Fahrplanauskunft und Twitter bei hinreichender Größe nun auch über Videoclips auf dem YouTube-Kanal der S-Bahn Berlin verbreitet. Die 2- bis 4-minütigen Filme erläutern das Bauvorhaben und die daraus resultierenden Fahrplanänderungen. Bisher wurden neun Videos etwa 14 Tage vorab auf YouTube veröffentlicht. Die Resonanz ist sehr positiv. Ebenfalls großen Anklang finden die Videoclips der Kampagne „Mehr Rücksichtnahme im ÖPNV“, die in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg produziert wurden. Die Kampagne soll fortgesetzt werden.
Die Aushänge auf den Bahnsteigen wurden erweitert. Nun werden alle das gesamte Netz betreffende Baumaßnahmen der kommenden 14 Tage per Aushang bekannt gegeben, bisher war dies nur für die dort verkehrenden Linien der Fall.
Die Startseite der S-Bahn-Homepage wurde zum Mai 2019 leicht angepasst. In der Linienübersicht können nun für jede Linie aktuelle Störungsmeldungen, die den Zugbetrieb beeinflussen, schnell per Klick bzw. Touch eingesehen werden. Im Newsband werden Servicemeldungen zu Sachverhalten angeführt, die den Zugbetrieb (noch) nicht beeinflussen, wie z. B. Streikankündigungen (auch anderer in Berlin vertretender Verkehrsunternehmen), wetterbedingte Vorwarnungen, Ausfälle der Beschallung/Anzeiger/Fahrkartenautomaten/Strom an Bahnhöfen, Großveranstaltungen, Ankündigungen von Bombenentschärfungen. Die Meldungen können in deutscher und englischer Sprache erfolgen.
Am 03.09.2018 wurde das neue Fundbüro in der Rudolfstraße 1-8 nahe dem S- und U-Bahnhof Warschauer Straße eröffnet. Die S-Bahn Berlin und die BVG arbeiten hier gemeinsam unter einem Dach und bieten kurze Wege für die Recherche, egal wo etwas verloren wurde, sei es in der S- oder U-Bahn, in der Straßenbahn oder im Bus. Auf 400 m² werden die gefundenen Gegenstände gelagert. Im Jahr 2018 wurden 2.074 Fundsachen im Fundbüro bearbeitet, in 2019 sind es bislang 5.187 Fundsachen. Der Fundservice wird mit einer speziellen Software unterstützt, die für Kunden auch rund um die Uhr im Internet unter sbahn.berlin/fundservice erreichbar ist.
Sonstiges
- Sollte der neue Flughafen Berlin-Brandenburg tatsächlich nächstes Jahr in Betrieb gehen, ist seitens des VBB aktuell der 4. Oktober 2020 für die Inbetriebnahme der neuen seit Jahren fertigen S-Bahnstrecke zum neuen Terminal vorgesehen. Die Linien S45 und S9 werden diesen dann anfahren.
- Der aus 25 Fahrgästen bestehende Kundenbeirat der S-Bahn Berlin, 2007 ins Leben gerufen, startete dieses Jahr in die nächste dreijährige Amtszeit. Am 17.09. fand in Erkner das Kennenlerntreffen mit den aktuellen und den neuen Mitgliedern statt. Auf dem Programm stehen regelmäßige Arbeitsgespräche mit Fachleuten und Besichtigungen. Der Kundenbeirat wird zur Meinungsbildung aktiv eingebunden.
- Auf 15 Bahnhöfen finden sich noch dynamische Schriftanzeiger (DSA), die nicht direkt sondern nur per SMS angesteuert werden können, und entsprechend langsam hinsichtlich der Anzeige neuer Informationen sind. Sie sollen so schnell wie möglich durch dynamische Fahrgastinformationsanzeiger (DFI) ersetzt werden. Dabei ist aber aufgrund der Deckelung der Stationspreise die Finanzierung nicht so einfach. Die Ersetzung erfolgt in Reihenfolge der Stationsnutzung. Die am schwächsten genutzten Bahnhöfe werden also am längsten die DSA behalten.
- Die Bereitstellung eines Schienenersatzverkehres ist momentan eine große Herausforderung. Es sind kaum Fahrzeuge und vor allem Fahrpersonal in ausreichender Menge zu mieten. Daher gibt es zusammen mit dem VBB Überlegungen, ob nicht eine Reserve hierfür angelegt werden könnte.
- Mit den neuen Verkehrsverträgen werden die noch vorhandenen mobilen Aufsichten zu Fahrzeugbegleitern.
- Im neuen Netz Ringbahn ist auf den Ringbahnlinien der Einsatz von Vollzügen, auch am Wochenende, vorgesehen. Der 5-Minuten-Takt in der Woche wird zwar ausgeweitet, aber weiterhin nicht den ganzen Tag durchgehend angeboten.
- Der Verein Historische S-Bahn e. V. ist inzwischen auch als Eisenbahnverkehrsunternehmen eingetragen und könnte damit selbst die historischen Fahrzeuge fahren, sofern denn welche einsatzfähig wären. Die S-Bahn Berlin kann aufgrund der nicht vorhandenen Werkstattkapazität nur unterstützend tätig sein, die Hauptarbeit muss der Verein selbst leisten. Dabei sind momentan die Drehgestelle der alten Fahrzeuge die größte Herausforderung.
- Die DFI-Anzeigen und die auf den Bahnhöfen erfolgten Ansagen werden für mehrere Tage gespeichert, so dass diese noch nachträglich ausgewertet werden können.
- In der Abstellanlage Tempelhof darf keine Innenreinigung durchgeführt werden, weshalb die Fahrzeuge hierfür aufwändig an die Bahnsteige in Südkreuz und Tempelhof rangiert werden müssen.
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