- am 26.11.2018
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Der MVV-Tarif wird im kommenden Jahr reformiert
Die Gesellschafterversammlung des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV) hat am 23.11.2018 die Umsetzung einer Tarifreform beschlossen. Bei positivem Votum aller Gremien tritt die Neuerung zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 in Kraft. Der künftige Tarif (wie dem neuen Tarifplan zu entnehmen ist) wird einfacher und klarer strukturiert sein und für viele Fahrgäste mit Zeitkarten zu günstigeren Preisen und/oder größeren Geltungsbereichen bei vielen Tickets führen. Deutlich teurer wird es dagegen für Nutzer von Einzelfahrkarten und Tageskarten.
Das Herzstück der MVV-Tarifreform ist die Vereinheitlichung auf sieben Tarifzonen und damit die Vereinfachung des gesamten Systems, von dem alle Fahrgäste in der Landeshauptstadt und den Verbundlandkreisen profitieren. Für das gesamte Sortiment gilt dann eine einheitliche Logik, deren Fehlen im bisherigen System ein oft kritisierter Punkt ist. Die Tarifgrenzen orientieren sich künftig zudem klarer an gewachsenen Siedlungsstrukturen.
Preishärten, die in der letzten Vorlage und abgelehnten Fassung für eine MVV-Reform enthalten waren, konnten nun deutlich abgeschwächt oder komplett beseitigt werden. Zum Ausgleich der zu erwartenden Mindereinnahmen stellen die MVV-Gesellschafter, Freistaat, Landeshauptstadt und Verbundlandkreise, rund 70 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Über das gesamte Tarifsortiment hinweg betrachtet kann so eine Preisminderung von rund sieben Prozent erreicht werden.
Der Vorsitzende der MVV-Gesellschafterversammlung, Oberbürgermeister Dieter Reiter zeigt sich mit der nun gefundenen Lösung sehr zufrieden: „Da sich der Freistaat Bayern jetzt in gleicher Höhe wie die Stadt München an den Kosten der Reform beteiligt, konnten wir auch für die Münchnerinnen und Münchner weitere deutliche Verbesserungen erreichen: Selbst die bisherigen 1- bis 2-Ring-Kunden zahlen künftig für ihre Monatskarte nicht mehr als bisher, können dafür aber im gesamten Stadtgebiet fahren. Die bisherigen 3-Ring-Kunden zahlen künftig 17 Prozent, 4-Ring-Kunden sogar 30 Prozent weniger. Besonders freut mich auch, dass mit der neuen M-Zone Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende zum bisherigen Preis eines Rings nun den gesamten Innenraum nutzen können. Auch die IsarCard9Uhr sowie die IsarCard65 für die Senioren wird nochmals günstiger, vor allem auch für Fahrten aus der Stadt in die Region. Es ist uns damit gemeinsam gelungen, ein gutes Konsensmodell vorzulegen, mit deutlichen Verbesserungen für die allermeisten Kundinnen und Kunden."
Auch der Bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Dr. Hans Reichhart, hält den Beschluss zur MVV-Tarifreform für einen wesentlichen Bestandteil, um die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs im Großraum München zu steigern. „Es war uns ein Anliegen, dass die Reform mit unserer finanziellen Unterstützung so weiterentwickelt wird, dass der Großteil der MVV-Kunden von Preissenkungen oder jedenfalls gleichbleibenden Preisen profitiert. Dieses Ziel haben wir gemeinsam erreicht“, erklärt er. Nach einem Treffen mit allen kommunalen Vertretern im MVV am 5. Oktober hatte Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder zugesagt, dass sich die Bayerische Staatsregierung mit 35 Millionen Euro zur Kompensation kurzfristiger Mindereinnahmen der Verkehrsunternehmen beteiligen werde". Weitere 15 Millionen Euro will die Bayerische Staatsregierung zur Verbesserung der Taktfrequenzen der S-Bahn auf den Außenästen einsetzen.
Auch Robert Niedergesäß, Landrat des Landkreises Ebersberg und Sprecher der MVV-Verbundlandkreise begrüßt die Reform. Neben vielen Vorteilen für die Fahrgäste in der Region sei es gelungen, ein verbundweites Sozialticket durchzusetzen.
MVV-Geschäftsführer Dr. Bernd Rosenbusch bedankt sich bei den MVV-Gesellschaftern für die konstruktive Zusammenarbeit: „Die nun beschlossene Tarifreform bringt nicht nur eine deutliche finanzielle Entlastung großer Gruppen von Fahrgästen. Die neue Tarifstruktur ist auch deutlich einfacher und baut Zugangshemmnisse zum ÖPNV ab. Dafür haben die Verbundgesellschafter rund 70 Millionen Euro bereitgestellt und zukunftsweisend in die Stärkung des ÖPNV investiert."
Verbundrat und Gesellschafterversammlung haben mit ihrem Beschluss die Grundlage für die Reform des MVV-Tarifs geschaffen. Nun wird das Reformpaket dem Münchner Stadtrat und den Kreistagen in den Verbundlandkreisen zum Beschluss vorgelegt. Geplant ist, die Tarifreform am 15. Dezember 2019 einzuführen. Bis dahin werden die Tarifbestimmungen aktualisiert, Informationsmaterialien ausgearbeitet sowie Vertriebstechnik und Hintergrundsysteme für den Automaten-, Fahrzeug-, Online- und den persönlichen Verkauf angepasst.
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