- am 03.08.2016
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- in der Kategorie Regionalverkehr
Zugverkehr auf der Linie RB70 eingestellt

Am Freitag, den 29. Juli verkehrte der letzte Zug auf der Linie RB70 (Putlitz - Pritzwalk). Die ohnehin nur noch montags bis freitags mit je 5 Fahrtenpaaren zu Schulbeginn- und -endzeiten verkehrende Linie ist schon seit Jahrzehnten stilllegungsgefährdet. Bereits zu Zeiten der DDR gab es diesbezüglich Überlegungen, die kurz nach der Wende Wirklichkeit hätten werden können, wenn nicht der Lokführer Thomas Becken die Prignitzer Eisenbahn gegründet und 1996 den Betrieb übernommen hätte. Ende 2006 bestellte das Land Brandenburg den Zugverkehr jedoch ab. Daraufhin gründeten Prignitzer einen Förderverein, um die Strecke zu erhalten. Mit Erfolg, seit 2007 fahren wieder Züge, nun jedoch mit stark eingeschränkten Verkehrszeiten. Für die Schülerbeförderung zahlte der Landkreis Prignitz jährlich eine fünfstellige Summe. Zum 1. August startere der Landkreis nun nach einer Ausschreibung ein neues Verkehrskonzept, in dem das Busnetz neugeordnet wurde (BahnInfo berichtete), die Bahnstrecke jedoch nicht mehr vorkommt. Als Ersatz stehen den Fahrgästen daher Busse zur Verfügung, die zum einen langsamer als die Bahn und zum anderen in der Regel als Rufbusse verkehren. Für die Rufbus-Fahrten wird ein Komfortzuschlag in Höhe von 1 Euro erhoben, was der Deutsche Bahnkunden-Verband (DBV) postwendend kritisierte: "Das Busangebot wird zum Luxusgut", zumal es keine Wochen- oder Monatskarten hierzu gibt. Berufstätige, die auf die Busse angewiesen sind, zahlen so rund 40 Euro mehr pro Monat.
Foto: Die Fahrten auf der Linie RB70 wurden oft mit einem Schienenbus getätigt. Hier überquert er am 12.11.2014 die Havelberger Straße in Pritzwalk. Copyright: Knut Rosenthal.

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