- am 05.11.2019
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Halbzeit beim Umbau Sendlinger Tor
Die Erweiterung der U-Bahnstation Sendlinger Tor ist im Rohbau fertig. Die neu entstandenen Entlastungsbauwerke auf beiden Seiten des Knotenpunkts werden künftig für mehr Bewegungsfreiheit in dem stark frequentierten Umsteigebahnhof und damit für mehr Leistungsfähigkeit sorgen.
Die beiden Erweiterungsbauwerke am Sendlinger-Tor-Platz sowie an der Blumenstraße wurden 2018/19 im Schutze von Baugrundvereisungen mit den bestehenden Bahnsteigröhren der U1/U2 verbunden. Sie bieten den Fahrgästen künftig alternative Ein- und Ausgänge, entlasten damit den überlaufenen Zentralbereich und erhöhen die Sicherheit durch neue Fluchtwege. Das neue Bauwerk am Sendlinger-Tor-Platz verbindet die Bahnsteige mit dem Zwischengeschoss; sein Pendant an der Blumenstraße stellt eine Verbindung von und zur Oberfläche her. Die beiden unterirdischen Neubauten umschließen insgesamt rund 20.000 Kubikmeter. Dies entspricht dem Inhalt von etwa 130.000 Badewannen. Ihre drei Ebenen bieten den Fahrgästen im öffentlichen Bereich rund 3.000 qm mehr Platz. Der U-Bahnhof erweitert sich damit um eine Fläche in der Größenordnung des Sendlinger-Tor-Platzes. In den Rohbauwerken wurden ca. 7.000 Kubikmeter Beton und rund 1.500 Tonnen Stahl verbaut.
Im nächsten Schritt beginnt der Innenausbau im Erweiterungsbauwerk am Sendlinger-Tor-Platz. Dieses soll im ersten Halbjahr 2020 fertiggestellt und als erster Teil eröffnet werden. Der Neubau wird einen Teil der Fahrgastströme aufnehmen, wenn der bestehende Zentralbereich umgebaut wird. Dort sind – neben der allgemeinen Umgestaltung – Erweiterungen durch den Rückbau von Betriebsräumen und „Treppendrehungen“ geplant, um deutlich mehr Kapazität zu schaffen und die Fahrgastströme zu entzerren.
Seit diesem Wochenende erlaubt der Bahnsteig der U3/U6 einen Blick in die Zukunft des Bahnhofs: Dort wurden auf einer Teilfläche die ersten neuen Natursteinplatten verlegt. Der neue Belag ist fünf Zentimeter höher als der bestehende Boden, um an der Bahnsteigkante künftig einen niveaugleichen Ein- und Ausstieg zu ermöglichen und damit die Barrierefreiheit zu verbessern. Im gesamten Bahnhof wird der Natursteinboden auf ca. 6.700 qm erneuert. Die neuen Wandverkleidungen umfassen ca. 4.700 qm. Aushängeschild für die neue Station wird außerdem das prägnante Farb- und Lichtkonzept des vor kurzem verstorbenen Lichtdesigners Ingo Maurer werden.
Die neu gestalteten und erweiterten Bereiche gehen sukzessive in Betrieb. Anders kann eine Großbaustelle wie der Umbau einer U-Bahnstation bei laufendem Betrieb nicht abgewickelt werden. Nennenswerte Verzögerungen haben sich bisher nur bei den Durchbrucharbeiten zur Herstellung der Anschlüsse zwischen Neu- und Altbauten ergeben. Hierbei stießen die Arbeiter in größerem Umfang auf bautechnische Relikte aus der Entstehungszeit der U-Bahnstation und geologisch bedingte Herausforderungen. Die dadurch eingetretene Verzögerung hat für die Fahrgäste jedoch keine zusätzlichen Behinderungen oder Betriebseinschränkungen bei der U-Bahn zur Folge. Die Fertigstellung sämtlicher Arbeiten erfolgt deshalb erst im Jahr 2023.Bisher wurde Ende 2022 angestrebt.
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