- am 23.01.2019
- auf der Aktuellseite München
- in der Kategorie U-Bahn
Stadtrat spricht sich für U-Bahn-Projekte aus
Der Stadtrat hat in der Vollversammlung wichtige Weichenstellungen für die weitere U-Bahn-Planung in der Landeshauptstadt München vorgenommen. Der U-Bahn-Ausbau in München ist nach Ansicht der Stadt aufgrund des Bevölkerungswachstums zwingend erforderlich, um das stetig steigende Verkehrsaufkommen verträglich für die Bevölkerung abwickeln zu können. Nach ersten groben Schätzungen belaufen sich die Kosten für die gewünschten Maßnahmen auf mehr als 5,5 Milliarden Euro. Die Landeshauptstadt München fordert daher unter anderem, die Bundesmittel massiv aufzustocken.
Prioritär sollen die U9 und die weitere Verlängerung der U5 nach Westen von Pasing nach Freiham umgesetzt werden. Dafür müssen auch die bestehenden U-Bahnhöfe Hauptbahnhof, Odeonsplatz und Theresienwiese erweitert werden.
Die U9 ist eine neue, 10,5 Kilometer lange Strecke mit sieben neuen Bahnhöfen. Sie soll von der Dietlindenstraße über die Münchner Freiheit, den Hauptbahnhof und einen zweiten Bahnhof an der Theresienwiese bis zu einem neuen Bahnhof Impler-/Poccistraße führen. Die bestehende Station Poccistraße könnte dann aufgelassen werden. Hinzu kommt ein Abzweig zur U2 an der Theresienstraße. Für diese Maßnahme hatte sich der Stadtrat bereits 2018 im Grundsatz ausgesprochen. Der Bau ist laut einer Studie grundsätzlich machbar. Die U9 als Entlastung der viel genutzten U3/U6-Stammstrecke soll die Basis für den Ausbau des gesamten U-Bahn-Netzes bilden. Nach ersten Schätzungen ist mit einer Bauzeit von zehn Jahren und Kosten von rund drei Milliarden Euro zu rechnen.
Die U5 soll langfristig bis ins Zentrum des neuen Stadtteils Freiham führen. Dazu muss die U-Bahn-Linie zunächst vom Laimer Platz bis zum Pasinger Bahnhof verlängert werden, wofür das Verfahren bereits läuft. Der Baubeginnfür den 3,8 Kilometer langen Abschnitt Laim – Pasing mit drei neuen Bahnhöfen könnte nach momentanem Sachstand 2021 erfolgen, für die Bauzeit werden sechs bis acht Jahre anberaumt. Der Abschnitt von Pasing bis Freiham wäre 4,5 Kilometer lang und würde vier neue Bahnhöfe umfassen. Die Kosten werden auf mindestens 750 Millionen Euro geschätzt - dennoch möchte die Stadt diesen vielfachen Betrag gegenüber einer ebenfalls untersuchten Straßenbahnanbindung aufbringen. Mit der Inbetriebnahme der U5-West nach Freiham wäre allerdings erst zwischen 2035 und 2040 zu rechnen, wenn sich die Realsierung direkt an die U5-Verlängerung nach Pasing anschließen würde.
Nachrangig priorisiert wurde die Verlängerung der U4-Ost vom Arabellapark nach Englschalking (mit einer möglichen Weiterführung bis zur Messestadt West). Mit der U4-Ost sollen langfristig Entwicklungsgebiete im Münchner Nordosten an das öffentliche Nahverkehrsnetz angebunden werden.
Ebenfalls auf die lange Bank geschoben wird eine U-Bahn-Verbindungsspange U26 von der Station Am Hart der U2 bis Kieferngarten an der U6. Diese würde vier neue Stationen umfassen und hat in erster Linie das Ziel, im Münchner Norden eine leistungsfähige Tangentialverbindungzwischen den beiden nördlichen U-Bahn-Strecken zu schaffen. Voraussetzungdafür ist allerdings der vorherige Bau der U9.
Alle Rechte an den hier veröffentlichten Texten und Bildern liegen ausschließlich bei BahnInfo
bzw. den jeweiligen Autoren. Eine weitere Veröffentlichung der Bilder und Texte (dazu zählt
auch die Verwendung auf anderen Internetseiten) ist ausschließlich mit vorheriger schriftlicher
Genehmigung der BahnInfo-Redaktion bzw. des jeweiligen Autoren gestattet.