- am 08.09.2009
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- in der Kategorie U-Bahn
Ende der Funkstille in den Münchner Untergrund-Kathedralen
Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und die vier Netzbetreiber Vodafone, T-Mobile, EPlus und Telefónica O2 Germany haben im U-Bahnhof Marienplatz offizielle die erste Ausbaustufe der Mobilfunkversorgung in der Münchner U-Bahn vorgestellt. Das Kernnetz umfasst das Innenstadtdreieck zwischen Odeonsplatz, Hauptbahnhof und Sendlinger Tor (mit darin liegen die Bahnhöfe Marienplatz und Karlsplatz) sowie - rechtzeitig zum Oktoberfest - den Bahnhof Theresienwiese. Versorgt werden außerdem die insgesamt rund 4,5 km langen Tunnelstrecken zwischen diesen U-Bahnhöfen, was nach ersten Erfahrungsberichten aber bislang eher mäßig funktioniert.
Zunächst 29 Antennen und sieben Verstärkereinheiten sorgen für eine Funkanbindung des Untergrundes.
Bis zum Jahresende soll das Mobilfunknetz dann auf der U2 zur Messestadt Ost und auf der U6 bis zur Alten Heide / Studentenstadt erweitert werden. Im Laufe des Jahres 2010 wollen die Netzbetreiber dann weitere Teile des Netzes mit Sende- und Empfangsanlagen ausrüsten. 2011 soll das Programm der mit den Abschnitten Kolumbusplatz – Mangfallplatz, Am Hart – Feldmoching, Obersendling – Fürstenried West, Westendstraße – Laimer Platz und Holzapfelkreuth– Klinikum Großhadern sowie im Stadtgebiet Garching abgeschlossen werden. Die erforderlichen Investitionen in Höhe von mehreren Millionen Euro tragen die vier Netzbetreiber Vodafone, T-Mobile, E-Plus und O2 zu gleichen Teilen. Die Federführung für die Ausstattung der Münchner U-Bahn liegt bei Vodafone.
Das Herzstück der Mobilfunktechnik, die so genannte Zentralstation, wurde im U-Bahnhof Hauptbahnhof untergebracht. Von dort aus werden Gespräche und Daten an die Vermittlungsstellen der jeweiligen Netzbetreiber weitergeleitet. Die Signalübertragung zwischen der Zentralstation und den Antennen im U-Bahnnetz erfolgt via Glasfaserkabel der SWM, die die Netzbetreiber für ihre Zwecke mit nutzen. Insgesamt sind für die Vollversorgung mehr als 250 Antennen und 100 Verstärkereinheiten auf den zirka 75 km Tunnelstrecke mit 89 unterirdischen Bahnhöfen notwendig. Die Antennenstandorte können dabei im verzweigten und unterschiedlich konstruierten Tunnelsystem nur mit umfangreichen Messfahrten bestimmt werden. (Bild:MVG. Dieter Vogelhuber von Vodafone und Herbert König, MVG-Chef, freuen sich am Marienplatz über den jetzt möglichen Handy-Empfang im Münchner Untergrund. Nicht bekannt ist, ob mit Geräten dieser Größe eine komfortable An- und Abreise in den U-Bahn-Zügen gewährleistet ist.)
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