- am 12.05.2017
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München blickt als Pionier des Niederflurzeitalters zurück
30 Jahre Niederflurbus - mit diesem Jubiläum blickt man in München auf eine Ära des ÖPNV zurück, die heute als selbstverständlich gilt. Ab 16. Mai 1987 setzten die damaligen SWM Verkehrsbetriebe den weltweit ersten behindertengerechten Niederflur-Gelenkbus zunächst testweise auf der Linie 52 zwischen Marienplatz und Tierpark ein. Es handelte sich um ein viertüriges Fahrzeug, das an den vorderen beiden Türen erstmals keine Stufen mehr hatte – und an den beiden hinteren nur noch eine. Der stufenlose Einstieg war damals ein vollkommen revolutionäres Konzept, wiesen doch bis dato alle Stadtbusse an jeder Türe mindestens zwei Stufen auf. Um das runde Jubiläum zu würdigen, organisiert die MVG zusammen mit dem Omnibus-Club München e.V. (OCM) am 14. Mai Pendelfahrten mit einem der ersten Niederflurbusse, und zwar zwischen Giesing Bf. und dem MVG Museum.
Initiiert wurde das Projekt „Niederflurbus“ ursprünglich vom „Club Behinderter und ihrer Freunde“ (CBF). 1986 beschloss der Stadtrat, dass eine entsprechende Beschaffung erfolgen soll. Die SWM unterstützten das Vorhaben von Anfang an. Die Rede war damals allerdings noch nicht von einer flächendeckenden Einführung. Vielmehr sollten auf jeder Linie ein oder zwei solcher Fahrzeuge eingesetzt werden. Zunächst musste ein Prototyp entwickelt und gebaut werden, anhand dessen die generelle Praxistauglichkeit solcher Fahrzeuge getestet werden sollte. Nur die Firma NEOPLAN unter ihrem damaligen Geschäftsführer und Konstrukteur Konrad Auwärter sah sich damals in der Lage, einen solchen Versuchsbus zu realisieren. Dem ersten Fahrzeug folge schon kurz darauf ein zweiter, baugleicher Bus, mit dem auf der Internationalen Automobilausstellung im Herbst 1987 in Frankfurt das Niederflurkonzept erstmals der internationalen Fachwelt präsentiert wurde. Dort gingen bereits die ersten Bestellungen über solche Fahrzeuge (für Bremen und Gelsenkirchen) ein, etliche andere Städte zeigten großes Interesse. Es folgten weitere Prototypen und Vorserienfahrzeuge, nun auch von anderen Busherstellern. „Niederflur“ wurde zum Schlagwort der 90erJahre im Busbereich. Der zweite Prototyp war noch bis 1996 im Einsatz. Er ging dann in den Bestand des OCM über und steht als Ausstellungsstück im MVG Museum. Seit 1991 werden in München ausschließlich Niederflurbusse beschafft und längst besteht der gesamte Omnibusfuhrpark der MVG und ihrer Kooperationspartner ausschließlich aus Niederflurfahrzeugen – inzwischen in der dritten Generation. (Das Bild (OCM) zeigt den Museumswagen des OCM im Einsatz auf der Linie O7 am MVG Museum.)
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